ROM (dpa-AFX) - Angesichts des weltweiten Booms in der Rüstungsindustrie hat Papst Franziskus den Waffenhandel angeprangert. "Leider sind heute die Investitionen, die die größte Rendite bringen, die Waffenfabriken", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch in seiner wöchentlichen Generalaudienz im Vatikan. Mit Blick auf die Rüstungskonzerne fügte Franziskus hinzu: "Es ist schrecklich, am Tod zu verdienen."
Der Pontifex nutzte seine Ansprache für einen Friedensappell. Ausdrücklich nannte er dabei den Krieg in der Ukraine, den Konflikt zwischen Israel und Palästinensern sowie die Verfolgung der muslimischen Minderheit der Rohingya im südostasiatischen Land Myanmar durch das Militär.
Nach der jüngsten Studie des Friedensforschungsinstituts Sipri wurden vergangenes Jahr weltweit 2,44 Billionen US-Dollar (rund 2,28 Billionen Euro) für Rüstung ausgegeben - so viel wie noch nie zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies ein Plus von 6,8 Prozent. Als einer der wichtigsten Gründe wurde Russlands Angriffskrieg auf das Nachbarland Ukraine genannt. Deutschland hat nach Großbritannien die zweitgrößten Militärausgaben in Europa. Weltweit liegen die USA mit Abstand vorn./cs/DP/jha
Quelle: dpa-AFX