Frühzeitige und konsequente Maßnahmen reduzieren Auswirkungen von
COVID-19 auf Halbjahresbilanz der Jungheinrich AG (FOTO)
Hamburg (ots) -
- Auftragseingang Wert: 1,81 Mrd. Euro (-12,3 Prozent)
- Umsatzerlöse: 1,80 Mrd. Euro (-7,9 Prozent)
- EBIT: 95 Mio. Euro, EBIT-Rendite von 5,3 Prozent
- Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit auf 201 Mio. Euro verdoppelt
- Nettoverschuldung von 172 auf 36 Mio. Euro deutlich reduziert
- Neue Prognose 2020 am 22. Juli 2020 veröffentlicht
Die Jungheinrich AG hat heute ihr Ergebnis für das erste Halbjahr 2020
veröffentlicht. Die Kennzahlen sind stark von dem im Zuge der Corona-Pandemie zu
verzeichnenden weltweiten Marktrückgang für Flurförderzeuge im zweiten Quartal
geprägt. So reduzierte sich im ersten Halbjahr 2020 der Auftragseingang im Wert
um 12,3 Prozent auf 1.811 Mio. Euro. Der Umsatz ging um 7,9 Prozent auf 1.801
Mio. Euro zurück. Frühzeitig im Konzern eingeleitete und konsequent umgesetzte
Maßnahmen zur Kostensenkung und Liquiditätssicherung konnten die Auswirkungen
der Krise auf Jungheinrich jedoch erfolgreich eingrenzen. Das Unternehmen hat
seinen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verdoppelt, seine
Nettoverschuldung deutlich reduziert und verfügt über eine solide
Liquiditätsreserve.
Dr. Lars Brzoska, Vorsitzender des Vorstandes der Jungheinrich AG: "Die
COVID-19-Pandemie hat die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2020 in einem
beispiellosen Ausmaß getroffen. Diesem globalen Ereignis konnte sich auch die
Intralogistikbranche nicht entziehen. Es zahlt sich jedoch aus, dass wir
Jungheinrich aufgrund unserer Erwartung einer globalen Konjunktureintrübung
bereits im vergangenen Jahr wetterfest gemacht haben. Dadurch waren wir im
Frühjahr 2020 in der Lage, umgehend auf die Corona-Pandemie zu reagieren und
erfolgreiche Maßnahmen zur Kostensenkung und Liquiditätssicherung einzuleiten,
um so die Auswirkungen der Krise auf Jungheinrich zu verringern. Den Cashflow
aus der laufenden Geschäftstätigkeit haben wir gegenüber dem Vorjahr verdoppelt
und gleichzeitig die Nettoverschuldung deutlich reduziert. Mit seinem hohen und
stabilen Umsatzanteil hat insbesondere auch der Jungheinrich-Kundendienst dazu
beigetragen, dass wir uns in der Corona-Krise gut behaupten konnten. Mit unserer
Expertise in der Lithium-Ionen-Technologie ist Jungheinrich für das beginnende
Jahrzehnt der Elektromobilität hervorragend aufgestellt. Unsere
Automatisierungslösungen garantieren einen sicheren und effizienten
Materialfluss, der auch in Krisenzeiten stabil läuft. Auf dieser Grundlage bin
ich fest davon überzeugt, dass Jungheinrich gestärkt aus der Corona-Krise
hervorgehen wird."
Die Bestellungen für Neufahrzeuge mit 53,9 Tsd. Fahrzeugen lagen im 1. Halbjahr
2020 deutlich unter dem Vorjahreszeitraum (67,0 Tsd. Fahrzeuge). Der wertmäßige
Auftragseingang des Jungheinrich-Konzerns blieb mit 1,81 Mrd. Euro ebenfalls
hinter dem Vorjahr (2,07 Mrd. Euro) zurück. Der Konzernumsatz betrug - vor allem
vor dem Hintergrund des guten Auftragsbestandes zum Ende des 1. Quartals 2020 -
1,80 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,96 Mrd. Euro).
Im 1. Halbjahr 2020 wurde ein EBIT in Höhe von 95 Mio. Euro (Vorjahr: 125 Mio.
Euro) erzielt. Das EBT betrug 82 Mio. Euro (Vorjahr: 117 Mio. Euro).
Entsprechend lag die EBIT-Rendite bei 5,3 Prozent (Vorjahr: 6,4 Prozent) und die
EBT-Rendite bei 4,5 Prozent (Vorjahr: 6,0 Prozent). Die Vorjahreswerte wurden
geringfügig angepasst und berücksichtigen die bereits in der Quartalsmitteilung
zum 30. September 2019 berichteten und sich nahezu kompensierenden
Ergebniseffekte.
Die Nettoverschuldung lag zum Berichtsstichtag bei 36 Mio. Euro. Die
Verbesserung um 136 Mio. Euro gegenüber dem Jahresende 2019 (172 Mio. Euro)
resultierte vorrangig aus den Maßnahmen zur Reduktion des Working Capital und
der verminderten Zuführung von Neufahrzeugen in die Mietflotte. Der Cashflow aus
der laufenden Geschäftstätigkeit erreichte im Zeitraum Januar bis Juni 2020 rund
201 Mio. Euro und verdoppelte sich damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum (99
Mio. Euro). Getragen wurde der starke Zuwachs durch den deutlich gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 125 Mio. Euro verminderten Mittelabfluss für Zugänge der
Miet- und Leasinggeräte sowie Forderungen aus Finanzdienstleistungen.
Prognose
Am 22. Juli 2020 hatte der Vorstand der Jungheinrich AG unter Berücksichtigung
der derzeit erwarteten Folgen der COVID-19-Krise eine neue Prognose für das
Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht. Danach rechnet Jungheinrich für das Jahr 2020
mit einem Auftragseingang zwischen 3,4 Mrd. Euro und 3,6 Mrd. Euro. Der
Konzernumsatz dürfte sich ebenfalls innerhalb einer Bandbreite von 3,4 Mrd. Euro
bis 3,6 Mrd. Euro bewegen. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern
(EBIT) sollte 2020 nach aktueller Einschätzung zwischen 130 Mio. Euro und 180
Mio. Euro liegen. Die EBIT-Rendite wird in einer Bandbreite von 3,8 Prozent bis
5,0 Prozent erwartet. Für das Ergebnis vor Steuern (EBT) soll ein Wert zwischen
105 Mio. Euro und 155 Mio. Euro erreicht werden. Die EBT-Rendite soll bei 3,1
Prozent bis 4,3 Prozent liegen.
Des Weiteren wird zum Jahresende 2020 eine Nettoverschuldung von deutlich unter
50 Mio. Euro erwartet. Der ROCE für das Geschäftsjahr 2020 dürfte zwischen 8
Prozent und 12 Prozent liegen.
Jungheinrich strebt darüber hinaus im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 eine
leichte Verbesserung seines Marktanteiles in Europa (2019: 20,2 Prozent) an.
Entwicklung Januar - Juni 2020
Marktentwicklung nach Regionen
Weltweit sank das Marktvolumen für Flurförderzeuge im 1. Halbjahr 2020 im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 Prozent. Das entspricht 52 Tsd. Fahrzeugen.
In Europa war die rückläufige Entwicklung im 2. Quartal 2020 (minus 28 Prozent)
vor dem Hintergrund der Ausbreitung der COVID-19-Pandemie in den europäischen
Mitgliedsländern deutlich stärker als im 1. Quartal 2020 (minus 5 Prozent).
Insgesamt ist der Rückgang des Weltmarktes für Flurförderzeuge im
Berichtszeitraum zu 80 Prozent auf die stark gesunkenen Bestellungen im
europäischen Markt zurückzuführen.
Marktentwicklung nach Produktsegmenten
Das globale Marktvolumen im Produktsegment Lagertechnik ging gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 5 Prozent zurück. Treiber hierfür war die rückläufige
Marktentwicklung in Europa. Das um 13 Prozent niedrigere Weltmarktvolumen für
elektromotorische Gegengewichtsstapler basierte zu 71 Prozent ebenfalls auf der
sinkenden Nachfrage in Europa. Der weltweite deutliche Rückgang der Nachfrage
nach Staplern mit verbrennungsmotorischem Antrieb um 7 Prozent war auf geringere
Bestellungen in Nordamerika und Europa zurückzuführen.
Geschäftsentwicklung von Jungheinrich
Insbesondere der Marktentwicklung in Europa folgend ging der stückzahlbezogene
Auftragseingang im Neugeschäft, der die Bestellungen für Neufahrzeuge
einschließlich der für Mietgeräte enthält, im 1. Halbjahr 2020 um 20 Prozent auf
53,9 Tsd. Fahrzeuge zurück (Vorjahr: 67,0 Tsd. Fahrzeuge). Neben der
rückläufigen Nachfrage war der niedrigere Wert auch durch die deutliche
Reduzierung der Aufträge für die eigene Mietflotte beeinflusst. Der wertmäßige
Auftragseingang, der alle Geschäftsfelder - Neugeschäft, Miete und
Gebrauchtgeräte sowie Kundendienst - umfasst, blieb im Berichtszeitraum mit
1.811 Mio. Euro um 12 Prozent hinter dem Vorjahreswert von 2.065 Mio. Euro
zurück. Der Auftragsbestand des Neugeschäftes betrug zum 30. Juni 2020 824 Mio.
Euro und war somit um 191 Mio. Euro beziehungsweise 19 Prozent niedriger als der
Vorjahreswert (1.015 Mio. Euro). Gegenüber dem Bestandswert von 787 Mio. Euro
zum Jahresende 2019 ergab sich dennoch ein Aufbau um 37 Mio. Euro
beziehungsweise 5 Prozent.
Der Konzernumsatz erreichte im 1. Halbjahr 2020 mit 1.801 Mio. Euro einen um 8
Prozent niedrigeren Wert als im Vorjahreszeitraum (1.956 Mio. Euro). Die Erlöse
im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland sanken im Berichtszeitraum um 8 Prozent
auf 429 Mio. Euro (Vorjahr: 465 Mio. Euro). Die Auslandsumsätze gingen ebenfalls
um 8 Prozent auf 1.372 Mio. Euro (Vorjahr: 1.491 Mio. Euro) zurück. Die
Auslandsquote blieb damit konstant (Vorjahr: 76 Prozent). Außerhalb Europas
erreichten die Umsatzerlöse 232 Mio. Euro (Vorjahr: 274 Mio. Euro). Das
entspricht einem Anteil am Konzernumsatz von 13 Prozent (Vorjahr: 14 Prozent).
Über Jungheinrich
Jungheinrich, gegründet im Jahr 1953, zählt zu den weltweit führenden
Lösungsanbietern für die Intralogistik. Mit einem umfassenden Portfolio an
Flurförderzeugen, Automatiksystemen und Dienstleistungen bietet Jungheinrich
seinen Kunden passgenaue Lösungen für die Herausforderungen der Industrie 4.0.
Der Konzern mit Stammsitz in Hamburg ist weltweit in 40 Ländern mit eigenen
Direktvertriebsgesellschaften und in rund 80 weiteren Ländern durch
Partnerunternehmen vertreten. Jungheinrich beschäftigt weltweit 18.000
Mitarbeiter und erzielte 2019 einen Konzernumsatz von 4,07 Mrd. Euro. Die
Jungheinrich-Aktie ist im SDAX notiert.
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Benedikt Nufer, Pressesprecher
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OTS: Jungheinrich AG
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Quelle: dpa-AFX