Fraport-Geschäftsjahr 2021: Höhere Passagiernachfrage und
Kostensenkungen steigern Umsatz und Ergebnis deutlich
Frankfurt (ots) - Konzern-Ergebnis positiv / Schulte: "Aktuelle Buchungslage
stimmt uns optimistisch" / Klimaziel verschärft: CO2-freier Betrieb bis 2045
konzernweit / Langfristige Wachstumsperspektive intakt
Die Pandemie hat auch das abgelaufene Geschäftsjahr der Fraport AG geprägt. Im
weiter sehr wechselhaften Marktumfeld hat der Flughafenbetreiber dennoch seinen
Umsatz und das operative Ergebnis deutlich gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Das
strikte Kostenmanagement sowie die ab der zweiten Jahreshälfte anhaltende
Belebung des Flugaufkommens in Frankfurt und insbesondere an den internationalen
Konzernflughäfen waren wesentliche Stützen für diese Entwicklung. Das
Konzern-Ergebnis drehte deutlich in den positiven Bereich und lag zum Jahresende
bei 91,8 Millionen Euro (2019: -690,4 Millionen Euro).
Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG: "Wir haben das
zurückliegende Geschäftsjahr genutzt, um uns noch wettbewerbsfähiger und damit
für die Zukunft gestärkt aufzustellen. Durch striktes Kostenmanagement und den
unmittelbar notwendigen Personalabbau haben wir Fraport auf die aktuell deutlich
geringeren Verkehre ausgerichtet. Fraport ist heute schlanker und effizienter
als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie aufgestellt. Das ist ein wichtiger
Erfolgsfaktor für die Zukunft, die uns weiter viel Flexibilität abfordern wird -
auch mit Blick auf die aktuelle geopolitische Situation. Positiv stimmen uns die
aktuellen Buchungszahlen. Sie zeigen: Die Menschen wollen wieder verreisen!
Deshalb konzentrieren wir uns jetzt auf den Hochlauf des Betriebs. Dafür stellen
wir im operativen Bereich in diesem Jahr auch wieder bis zu 1.000 Beschäftigte
ein. Gleichzeitig haben wir unser Klimaziel noch ambitionierter gefasst: Wir
wollen bis spätestens 2045 CO2-frei sein und das konzernweit!"
Verkehrsplus großer Treiber für positives Ergebnis
Die weltweiten Reisebeschränkungen prägten noch den Beginn des Jahres 2021. Erst
ab den Sommermonaten stieg die Nachfrage spürbar an. Auf Jahressicht nutzten
24,8 Millionen Reisende den Flughafen Frankfurt ein Plus von 32 Prozent
(gegenüber 2019 minus 65 Prozent). Auch die Mehrzahl der internationalen
Beteiligungsflughäfen profitierte mitunter stark von der zunehmenden Reiselust
zu Warmwasserzielen. Die Flughäfen in Griechenland und dem türkischen Antalya
reichten im Oktober zeitweise nah an das Passagieraufkommen von vor der Krise.
Insgesamt erreichte das internationale Wachstum ein Plus von 31 Prozent in
Ljubljana bis 126 Prozent in Antalya. Das Frachtaufkommen in Frankfurt
entwickelte sich weiter positiv. Trotz fehlender Beiladekapazitäten von
Passagiermaschinen stand am Ende des Jahres ein neuer historischer Rekordwert.
Frankfurt bleibt damit führendes Fracht-Drehkreuz in Europa. Vor diesem
mehrheitlich positiven Bild stieg der Konzern-Umsatz gegenüber dem Vorjahr um
27,8 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro. Bereinigt um Erlöse, die im Zusammenhang
mit Ausbauinvestitionen in den internationalen Konzerngesellschaften stehen
(IFRIC 12), stieg der Umsatz um 30,9 Prozent auf 1,90 Milliarden Euro.
Getrieben durch das Umsatzwachstum und die nochmals deutlich reduzierten
operativen Aufwendungen kletterte das Konzern-EBITDA wieder klar in den
positiven Bereich auf 757,0 Millionen Euro (2019: -250,6 Millionen Euro).
Unterstützend wirkten hier auch die krisenbedingten Ausgleichszahlungen und
staatlichen Kompensationen in Höhe von rund 320 Millionen Euro. Das EBIT stieg
ebenfalls stark an und lag bei 313,7 Millionen Euro (2019: -708,1 Millionen
Euro). Nach einem Konzern-Verlust von 690 Millionen Euro im ersten Krisenjahr
2020 war das Konzern-Ergebnis 2021 wieder positiv mit 91,8 Millionen Euro.
Erreichte Einsparziele wichtige Basis für Fokus auf stabilen Hochlauf
Bereits Mitte 2021 hat Fraport am Standort Frankfurt das selbst gesteckte
Abbauziel für den Personalaufwand erreicht: Rund 4.300 Stellen wurden
sozialverträglich abgebaut und reduzieren seither die Personalkosten. Dazu trug
auch Kurzarbeit bei, die im Jahresverlauf nur noch den administrativen Bereich
betraf. Im operativen Bereich hat Fraport die Kurzarbeit parallel zum
Wiederanlauf des Betriebs zurückgefahren und wieder mit der Personalrekrutierung
begonnen.
Striktes Kostenmanagement und Weiterentwicklung des Konzerns
Die frühzeitig in der Krise eingeleiteten Maßnahmen greifen, sodass Fraport nun
den Fokus auf die Prozessoptimierungen und organisatorische Veränderungen zur
weiteren Effizienzsteigerung legt. Zusätzlich setzt das Unternehmen das strikte
Kostenmanagement fort. Alle nicht zwingend betriebsnotwendigen Investitionen
werden weiter reduziert oder zeitlich verschoben. Gleichwohl hält Fraport an
wichtigen Zukunftsinvestitionen fest - wie dem Bau von Terminal 3 in Frankfurt.
Am neuen Terminal wird der weitestgehend baulich fertiggestellte Flugsteig G
derzeit in einen ruhenden Zustand überführt. Sollte es eine starke
Passagiernachfrage früher ermöglichen, ließe sich der Flugsteig mit einer
Vorlaufzeit von mindestens zwölf Monaten flexibel und früher als bislang geplant
im Jahr 2026 öffnen.
Nachhaltigkeitsziele deutlich intensiviert
Trotz der weiter wirtschaftlich schwierigen Situation im zweiten Pandemiejahr
hat Fraport wichtige Weichen für ein noch ambitionierteres Klimaziel gestellt.
Bis 2045 will der Flughafenbetreiber keine CO2-Emissionen mehr verursachen -
konzernweit. Das umfasst ein umfangreiches Maßnahmepaket für den Flughafen
Frankfurt, das auch richtungsweisend für alle vollkonsolidierten internationalen
Konzernbeteiligungen sein wird. Dabei schließt Fraport Kompensationen konsequent
aus.
In Frankfurt bezieht Fraport bereits seit Juli 2021 Strom aus bestehenden
Wind-Onshore-Anlagen. Ein weiterer Meilenstein folgte im Dezember mit der
Vertragsunterzeichnung, ab 2026 pro Jahr etwa 85 Megawatt für den Standort
Frankfurt aus einem neuen Off-Shore-Windpark des Energieversorger EnBW zu
beziehen. Zudem treibt der Flughafenbetreiber die Stromversorgung in Frankfurt
mittels Photovoltaik voran, stellt seinen Fuhrpark sukzessive auf regenerative
Antriebe um und setzt zahlreiche Verbesserungen zur Energieeffizienz um.
Ausblick
Für das laufende Jahr erwartet der Fraport-Vorstand für den Flughafen Frankfurt
ein Passagieraufkommen von 55 bis 65 Prozent gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 -
das entspricht rund 39 bis 46 Millionen Fluggästen. Der Konzern-Umsatz wird auf
rund 3 Milliarden Euro prognostiziert. Beim Konzern-EBITDA geht Fraport von
einer Bandbreite zwischen 760 bis 880 Millionen Euro aus. Auch für das EBIT wird
eine Steigerung auf 320 bis 440 Millionen Euro erwartet. Das Konzern-Ergebnis
wird in einer Spanne von 50 bis 150 Millionen Euro erwartet. Die aktuelle
geopolitische Situation ist in diesen Ausblick insoweit eingeflossen, wie man es
derzeit bei aller Unsicherheit greifen kann. Eine Mitteilung der Fraport AG zur
Minderheitsbeteiligung am russischen Flughafen Pulkovo vom 4. März ist hier zu
finden: https://www.fraport.com/de/newsroom/pressemitteilung.html
Angesichts des weiter herausfordernden Umfelds und der mit der
Liquiditätserhöhung verbundenen Kosten soll das positive Ergebnis zur weiteren
Stabilisierung des Unternehmens in den Schuldenabbau fließen. Deshalb wird der
Vorstand vorschlagen, auch für das aktuelle Geschäftsjahr keine Dividende
auszuschütten.
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Fraport-Unternehmenskommunikation.
Über die Fraport AG und Frankfurt Airport
Die Fraport AG (https://www.fraport.com/de/konzern/ueber-uns.html) gehört zu den
international führenden Unternehmen im Airport-Business und ist an 31 Flughäfen
auf vier Kontinenten aktiv. Der Konzern erwirtschaftete 2019 bei 3,7 Milliarden
Euro Umsatz ein Jahresergebnis von rund 454 Millionen Euro. 2019 nutzten
insgesamt mehr als 182 Millionen Passagiere die Flughäfen mit einem
Fraport-Anteil von mindestens 50 Prozent. Aufgrund der COVID-19-Pandemie lag der
entsprechende Wert für 2021 lediglich bei 86 Millionen Passagieren. Der Umsatz
belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 2,1 Milliarden Euro, das
Jahresergebnis lag bei 92 Millionen Euro.
Der Flughafen Frankfurt ist einer der führenden Airports in Europa und ein
bedeutendes internationales Luftverkehrsdrehkreuz. Im Jahr 2019 begrüßte Fraport
am Flughafen Frankfurt mehr als 70,5 Millionen Passagiere und schlug ein
Cargo-Volumen von rund 2,1 Millionen Tonnen um. Im Jahr 2021 wurden aufgrund der
COVID-19-Pandemie lediglich 24,8 Millionen Passagiere befördert. Das
Cargo-Volumen lag bei 2,3 Millionen Tonnen.
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Quelle: dpa-AFX