BERLIN/MAGDEBURG (dpa-AFX) - Der Ostbeauftragte Carsten Schneider sieht die Einigung mit dem US-Konzern Intel über die Chipfabrik in Magdeburg als Aufbruchssignal für Deutschland und Europa. "Die Stärken des Wirtschaftsstandorts in Ostdeutschland werden dazu beitragen, die technologische Souveränität Europas in der Mikroelektronik zu erhöhen", sagte der SPD-Politiker in Berlin. Dabei entstünden zukunftsfähige und gut bezahlte Arbeitsplätze.
Die Ansiedlung sei durch den Vorsprung beim Ausbau erneuerbarer Energien möglich geworden. "Die Anstrengungen der letzten Jahre zahlen sich nun aus und ermöglichen eine Reindustrialisierung", meinte Schneider. "Die wirtschaftliche Landkarte in Deutschland wird neu gezeichnet."
Die Bundesregierung will die 2022 verabredete Intel-Ansiedlung in Magdeburg mit 9,9 Milliarden Euro unterstützen, deutlich mehr als ursprünglich geplant. Wegen steigender Bau- und Energiekosten wird das Projekt teurer. Zudem hat das Unternehmen zugesagt, eine noch modernere Chip-Technologie zu nutzen. Intel will nach dpa-Informationen einschließlich staatlicher Hilfen mehr als 30 Milliarden Euro investieren. Ursprünglich hatte Intel seine Investitionssumme mit mindestens 17 Milliarden Euro angegeben.
Ab 2027 sollen Chips produziert werden. In einer ersten Ausbaustufe sollen zwei Halbleiterwerke gebaut werden, mehrere Tausend Arbeitsplätze könnten entstehen. Außerdem ist ein High-Tech-Park für die Ansiedlung von Zulieferern geplant./vsr/DP/ngu
Quelle: dpa-AFX