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Original-Research: Wüstenrot und Württembergische AG (von Montega AG): Kaufen

Original-Research: Wüstenrot und Württembergische AG (von Montega AG): Kaufen
Wüstenrot & Württembergische -%
28.07.2022 ‧ dpa-Afx

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Original-Research: Wüstenrot und Württembergische AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Wüstenrot und Württembergische AG

Unternehmen: Wüstenrot und Württembergische AG
ISIN: DE0008051004

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 28.07.2022
Kursziel: 23,00
Kursziel auf Sicht von: 12 Monate
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Sebastian Weidhüner

Drohende Betriebsschließungen: W&W müsste für Gas-Stopps infolge einer
allgemeinen Energieknappheit nicht haften

Deutschland bereitet sich zunehmend auf einen Gas-Lieferstopp vor.
Wenngleich der Rohstoff seit Beendigung der Routinewartung an Nordstream 1
wieder fließt, droht Russland mit dauerhaft reduzierten Liefermengen. Im
Zuge dessen warnen Branchenverbände vor Werksstillständen. Trotz der
potenziell existenzbedrohenden Situation für viele Firmen wäre die
Württembergische Versicherung nicht zu Entschädigungsleistungen
verpflichtet.

Betriebsschließungsversicherung fußt auf versichertem Individualereignis:
Die oft auch als Ertragsausfallversicherung bezeichnete Leistung schützt
Unternehmen grundsätzlich vor finanziellen Folgen einer ungeplanten
Unterbrechung des laufenden Betriebes. Auswirkungen einer gedrosselten
Energiezufuhr sind jedoch nur gedeckt, wenn sie die Folge eines explizit
versicherten Ereignisses sind. Dabei handelt es sich z.B. um Brand,
Einbruch oder Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, die das versicherte
Gut direkt betreffen. Zwar gibt es noch sogenannte
Betriebsunterbrechungsversicherungen, die für Schäden durch Einstellung der
öffentlichen Grundversorgung haften. Der Ausschluss für Abschaltungen von
Strom oder Gas infolge einer Energieknappheit durch entsprechende Klauseln
ist jedoch gängige Praxis in der Versicherungswirtschaft.

Analoge Ausgangslage zu vergangenen Lockdowns in der Corona-Pandemie:
Bereits das Coronavirus war in den Versicherungsbedingungen von W&W und
seinen Wettbewerbern nicht namentlich aufgeführt und daher nicht durch
Betriebsschließungsversicherungen gedeckt. Der Bundesgerichtshof hat
Revisionen von Versicherungsnehmern entsprechend zurückgewiesen (Urteil:
u.a. IV ZR 144/21). W&W hat aus Solidarität dennoch
Entschädigungsleistungen von etwa 15% der Renditeeinbußen seiner Kunden
übernommen.

W&W gegen einzelne Großschäden gut aufgestellt: Bei W&W würde sich im Falle
eines extremen Schadenereignisses ohnehin ein signifikanter
Entlastungseffekt zeigen. Der gewährte Versicherungsschutz ist nach
Unternehmensangaben jeweils ab einer bestimmten Summe gedeckelt. Darüber
hinaus kommt ausschließlich die Rückversicherungsstruktur zum Tragen. So
ging die Netto-Combined-Ratio W&Ws in 2021 leicht auf 87,7% (-1,3 PP yoy)
zurück, obwohl sich die gesamte Versicherungsbranche infolge verschiedener
Naturkatastrophen erheblich auf 104% (Vj. 91%) verschlechterte.

Versicherer im derzeitigen Wirtschaftsumfeld in verhältnismäßig solider
Position: Einerseits sind hohe Inflationsraten bei der Durchsetzung von
Prämienerhöhungen nützlich, obwohl die Branche vom derzeitigen Haupttreiber
(höhere Energiepreise) nicht direkt beeinflusst wird. Andererseits
profitieren Versicherer von der eingeleiteten Zinswende. Zwar führten der
Zinsanstieg und Ausverkäufe am Aktienmarkt im Jahresauftaktquartal zu
negativen Bewertungseffekten (Finanzergebnis: -11,1 Mio. Euro; Vj. +709,5
Mio. Euro), was kurzfristig zu einer weiteren Belastung des
Finanzergebnisses führen dürfte. In Summe hat ein Zinsanstieg jedoch
positive Effekte auf W&W, da Profitabilitätssteigerungen in der Neuanlage
bewertungstechnische Negativposten u.E. langfristig überkompensieren.
Dieser kommt insbesondere der Württembergischen Lebensversicherung sowie
der Bausparkasse zugute.

Fazit: Ein Gas-Lieferstopp hätte keine direkten Auswirkungen auf die
operative Lage der W&W AG. Wirtschaftliche Einbußen dürften angesichts der
existenzbedrohenden Situation vielmehr (teilweise) durch staatliche
Leistungen aufgefangen werden. Wir bestätigen unsere Empfehlung "Kaufen"
und das Kursziel von 23,00 Euro.



+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/24705.pdf

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Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
Web: www.montega.de
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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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Quelle: dpa-AFX

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