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Original-Research: Vita 34 AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Vita 34 AG
Unternehmen: Vita 34 AG
ISIN: DE000A0BL849
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 09.05.2022
Kursziel: 14,00
Kursziel auf Sicht von: 12 Monate
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Henrik Markmann
Neues Management mit neuer Strategie: Deutlich höhere F&E-Investitionen
dürften Bottom-line spürbar belasten
Vita 34 hat jüngst den Geschäftsbericht 2021 veröffentlicht und damit
erstmals konsolidierte Zahlen infolge des Mergers mit PBKM gezeigt. Darüber
hinaus verkündete das Unternehmen auch eine Guidance für 2022, die u.E.
insbesondere ergebnisseitig sehr enttäuschend ausfällt.
Umsatz wächst durch Erstkonsolidierung von PBKM erheblich: Im abgelaufenen
Geschäftsjahr erzielte der Teilkonzern Vita 34 (ohne den PBKM-Anteil)
Erlöse i.H.v. 21,0 Mio. Euro (+6,6% yoy). Die polnische Gesellschaft, die
seit dem 8. November ebenfalls zum Konzern gehört, erwirtschaftete in den
knapp zwei Monaten Umsätze von 7,5 Mio. Euro, sodass auf Gruppenebene ein
Erlöswachstum von 44,5% yoy auf 28,4 Mio. Euro erreicht wurde. Regional
entfielen 14,8 Mio. Euro bzw. 52,2% auf Deutschland, 3,2 Mio. Euro (11,4%)
auf Spanien und 8,4 Mio. Euro (29,7%) auf das sonstige Ausland (u.E. primär
Osteuropa).
Diverse Sondereffekte führen zu signifikantem Ergebnisrückgang: Auf
Ergebnisebene reduzierte sich das EBITDA spürbar auf 0,8 Mio. Euro (Vj.:
4,9 Mio. Euro), was auf diverse Sondereffekte durch den Merger
zurückzuführen ist. So verschlechterte sich zum einen die Bruttomarge
deutlich auf 43,8% (Vj.: 57,2%), was u.a. auf einen höheren Umsatzanteil
von PBKM in Ländern mit geringerer Kaufkraft und somit eine Preisgestaltung
mit geringeren Margen zurückzuführen ist. Darüber hinaus stiegen die
Verwaltungskosten (7,5 Mio. Euro; Vj.: 4,2 Mio. Euro) und sonstigen
betrieblichen Aufwendungen (3,3 Mio. Euro; Vj.: 0,8 Mio. Euro) infolge
erhöhter Beratungs- und Prüfungskosten durch u.a. den Merger sowie
vermehrter F&E-Aktivitäten deutlich an.
Guidance 2022 stellt weitere massive Ergebnisreduzierung in Aussicht: Mit
Blick auf 2022 avisiert der Vorstand einen Konzernumsatz zwischen 68,0 und
75,0 Mio. Euro. Das EBITDA soll im Bereich zwischen -2,0 und +1,0 Mio. Euro
liegen. Hintergrund des für uns enttäuschenden Ausblicks sind u.E. folgende
Faktoren:
- Das aktuelle Marktumfeld, das von der anhaltenden Corona-Pandemie sowie
der Unsicherheit durch den Krieg in der Ukraine geprägt ist, führt nach
Unternehmensangaben sowohl zu weniger Arztbesuchen als auch einer
gedämpften Ausgabenbereitschaft potenzieller Kunden. Insgesamt sieht das
Management daher ein rückläufiges Neukundengeschäft, was u.E. dann auch in
den Q1-Zahlen Ende des Monats deutlich werden dürfte.
- Vita 34 möchte verstärkt in F&E-Projekte investieren und erwartet
negative Effekte aus der Harmonisierung der Bilanzierung nach IFRS 15.
Insgesamt liegen die kommunizierten Zielwerte deutlich unter unseren
bisherigen Annahmen, sodass wir unsere Prognosen für das laufende Jahr
entsprechend reduzieren.
Fokus auch nach 2022 verstärkt auf Investitionen in neue Produkte
gerichtet: Im Conference Call machte der neue CEO zudem deutlich, dass
zukünftig Investitionen in neue Anwendungsgebiete (z.B. Zell- und
Gentherapien inkl. CAR-T und CDMO) deutlich stärker im Fokus stehen werden
und zu signifikant höheren F&E-Aufwendungen führen dürften. Langfristig ist
das Management nach wie vor davon überzeugt, eine EBITDA-Marge von rund 25%
erzielen zu können. Allerdings scheint der Weg dorthin nun deutlich länger
zu dauern, als im Rahmen der "PERSPEKTIVE 2026" Ende letzten Jahres vom
vorherigen Management in Aussicht gestellt.
Wir haben folglich unsere Prognosen insbesondere ergebnisseitig signifikant
reduziert und in unserem DCF-Modell den Beta-Faktor auf 1,5 (zuvor: 1,2)
angehoben. Daraus resultiert mit 9,1% auch ein deutlich höherer WACC
(zuvor: 7,7%), den wir vor dem Hintergrund der nun erhöhten Unsicherheiten
durch die intensivierten F&E-Aktivitäten jedoch für gerechtfertigt halten.
Auf der anderen Seite haben wir zusätzliche Erfolge durch die vermehrten
Investitionen in neue Geschäftsbereiche aufgrund der derzeit noch sehr
geringen Visibilität nicht berücksichtigt. Vielmehr scheint das aktuelle
Marktumfeld durch die erhöhte Inflation, die (geopolitischen)
Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine sowie die daraus eingetrübte
Konsumstimmung auch bei Vita 34 das Wachstum kurzfristig etwas
auszubremsen. Wir haben daher auch unsere Top-Line-Prognosen leicht
reduziert.
Fazit: Unter dem neuen Management wird sich die Strategie u.E. deutlich
stärker in Richtung Wachstum orientieren, wodurch kurz- bis mittelfristig
mit einer erheblich geringeren Profitabilität zu rechnen ist. Nach
Überarbeitung unseres DCF-Modells reduziert sich unser Kursziel signifikant
auf nun 14,00 Euro (zuvor: 25,00 Euro). Da wir zudem mit einer eher
schwachen operativen Entwicklung in Q1/22 rechnen, vergeben wir trotz eines
Upsides von über 10% aktuell nur das Rating "Halten".
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/24047.pdf
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Montega AG - Equity Research
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Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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Quelle: dpa-AFX