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Original-Research: UmweltBank AG (von GBC AG): Halten

Original-Research: UmweltBank AG (von GBC AG): Halten
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05.07.2022 ‧ dpa-Afx

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Original-Research: UmweltBank AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu UmweltBank AG

Unternehmen: UmweltBank AG
ISIN: DE0005570808

Anlass der Studie: Researchstudie (Anno)
Empfehlung: Halten
Kursziel: 17,20 Euro
Kursziel auf Sicht von: 31.12.2022
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Cosmin Filker, Marcel Goldmann

- Deutschlands 'grünste' Bank mit neuen Rekordwerten in 2021
- Solides und stabiles Geschäftsmodell sollte sich auch im Krisenszenario
bewähren
- Kurszielreduktion als Folge der angehobenen Kapitalkosten durch den
Zinsanstieg


Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 hat die UmweltBank AG ihre
Geschäftstätigkeit deutlich ausgebaut. Mit Blick auf das Kerngeschäft, der
Vergabe von Krediten für ökologische Zwecke, hat das Kreditinstitut einen
deutlichen Ausbau des ausstehenden Kreditvolumens um 10,0 % auf 3.072,52
Mio. EUR (31.12.2020: 2.792,66 Mio. EUR) erreicht. Dabei wurden in allen
Branchen (Solar, Windenergie, Immobilien) eine hohe Nachfrage verzeichnet
und zudem auch relevante Marktanteile gesichert. So wurde beispielsweise im
Photovoltaik-Bereich bei der Finanzierung von Anlagen (Anlagen größer als
250 kWp) ein Marktanteil von 20,5 % erreicht. Bei der Finanzierung von
Windenergieanlagen lag der Marktanteil bei 4,7 %.

Mit der Ausweitung des Kreditgeschäftes lagen die Zinserträge mit 70,90
Mio. EUR (VJ 69,08 Mio. EUR) um 2,6 % über dem Vorjahreswert. Im
abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 hatten sich die Konditionen für die
Kreditnehmer weiter verbessert. Auf Seite des Zinsaufwandes profitierte die
UmweltBank AG auch von den niedrigen Zinsen sowie von der günstigen GLRG-
Finanzierung, so dass das Zinsergebnis mit 63,24 Mio. EUR (VJ: 52,10 Mio.
EUR) um 21,4 % über dem Vorjahreswert lag. Flankierend zum Kerngeschäft
wurde das Provisions- und Handelsergebnis auf 9,42 Mio. EUR (VJ: 5,15 Mio.
EUR) ebenfalls deutlich ausgebaut. Sowohl das Fondsgeschäft als auch das
Beteiligungsgeschäft haben hierzu beigetragen.

Dass vor diesem Hintergrund, mit einem Vorsteuerergebnis (vor Zuführung zum
Fonds für allgemeine Bankrisiken) in Höhe von 38,09 Mio. EUR (VJ: 37,85
Mio. EUR) nur ein leichter Anstieg des Vorjahreswertes erreicht wurde, ist
einerseits auf den Anstieg der operativen Kosten zurückzuführen. So
kletterten die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen auf 33,67 Mio. EUR (VJ:
27,07 Mio. EUR), einerseits im Zuge des weiteren Personalaufbaus sowie
andererseits aufgrund einer höheren Zuführung zur Einlagesicherung nach der
Insolvenz des Greensill-Konzerns. Die Insolvenz des Greensill-Konzerns
hatte den Einlagensicherungs-Bestand um rund 3,5 Mrd. EUR reduziert. Die
nur konstante Ergebnisentwicklung ist aber auch auf den Wegfall eines
Sonderertrages, der in 2020 aus einer Beendigung eines Rechtsstreits zu
außerordentlich hohen sonstigen Erträgen in Höhe von 6,35 Mio. EUR geführt
hatte, zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden sonstigen Erträge in
Höhe von 0,21 Mio. EUR ausgewiesen.

Bilanziell betrachtet weist die UmweltBank AG eine im Branchenvergleich
überdurchschnittlich gute Eigenkapital-Ausstattung auf. Nach der im Oktober
2021 erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung in Höhe von 73,08 Mio. EUR
verbesserte sich das Eigenkapital sichtbar auf 245,12 Mio. EUR (31.12.2020:
162,89 Mio. EUR). Die aufsichtsrechtliche EK-Quote kletterte auf 16,6 %
(31.12.2020: 14,6 %) und liegt damit deutlich über der Mindestvorgabe von
12,0 %.

Gemäß Unternehmens-Guidance wird für das laufende Geschäftsjahr 2022 mit
einer stabilen Entwicklung der Zinsmarge gerechnet, der absolute
Zinsüberschuss sollte jedoch aufgrund des Auslaufs von Corona-
Sonderkonditionen bei den GLRG-Mitteln moderat sinken. Beim Personalaufwand
sowie im Zuge der Einführung eines neuen Kernbanksystems wird mit
steigenden operativen Aufwendungen gerechnet, so dass erneut ein
Vorsteuerergebnis auf dem Niveau des Vorjahres erwartet wird.

Wir schließen uns der Unternehmens-Guidance an und rechnen mit einer
weiterhin hohen Neukundenaktivität. Mit Blick auf die Kernbranchen der
Gesellschaft lässt sich eine weiterhin hohe Nachfrage erkennen, wenngleich
beispielsweise die Immobilienbranche derzeit von einer hohen Unsicherheit
geprägt ist. Verschiebungen bei Projektfinanzierungen könnten jedoch einer
Steigerung der Kreditzinsen gegenüberstehen, so dass trotzdem eine
Steigerung der Zinserträge erreicht werden könnte. Abseits der kriegs- und
pandemiebedingten Belastungen dürften sowohl die Immobilienbranche aber
insbesondere der Windenergie- und Solarbereich von einem positiven
Marktumfeld profitieren.

Mit der seit Juli 2022 erfolgten Anhebung des EZB-Leitzinses sowie durch
den allgemein sichtbaren Anstieg der Kreditzinsen, wird es ersichtlich,
dass die Zinswende bereits angelaufen ist, wenngleich das allgemeine
Zinsniveau weiterhin auf niedrigem Niveau liegt. Die UmweltBank AG gibt
bereits Zinssteigerungen beim Neugeschäft und bei der Refinanzierung
bestehender Kredite an die Kunden weiter. Parallel dazu dürfte sich aber
auch die Passivseite verteuern. In diesem Kontext rechnet der UmweltBank-
Vorstand mit einer konstanten Entwicklung der Zinsmarge. Im Umfeld
steigender Zinsen ist künftig von einem Anstieg der Zinsmarge auszugehen.

Selbst wenn das Neugeschäft unter den Erwartungen bleiben sollte, bietet
der vorliegende Kreditbestand die Grundlage für eine zumindest stabile
Ertragsentwicklung. Bei den in der Regel besicherten Krediten handelt es
sich um Kredite mit einer langjährigen Laufzeit, wodurch der überwiegende
Teil der künftigen Zinserträge bereits gesichert ist. Zudem handelt es sich
dabei um Projektfinanzierungen, so dass das Adressenausfallrisiko
vergleichsweise niedrig ist.

Vor diesem Hintergrund rechnen wir für das laufende Geschäftsjahr 2022 mit
einem Rückgang des Zinsergebnisses auf 60,26 Mio. EUR (63,24 Mio. EUR). In
den kommenden Geschäftsjahren sollte die Rückkehr zum Wachstum gelingen und
wir rechnen mit einem Zinsergebnis in Höhe von 62,19 Mio. EUR (2023e)
respektive 62,90 Mio. EUR (2024e). Flankierend hierzu sollten die Erträge
aus dem Wertpapier-, Beteiligungs- sowie dem Fondsgeschäft deutlich
zulegen. Unterm Strich erwarten wir, analog zur Unternehmens-Guidance, ein
Vorsteuerergebnis in Höhe des Wertes des Geschäftsjahres 2021. Leichte
Steigerungen sollten, vor dem Hintergrund eines Ausbaus des Kerngeschäftes
sowie dem sukzessiven Auslaufen der Aufwendungen für die Einführung des
Kernbanksystems, in den kommenden Geschäftsjahren erreicht werden.

Wir haben den fairen Wert der UmweltBank AG im Rahmen eines Residual-
Einkommens-Modells ermittelt. Aufgrund des marktbedingten Anstiegs des
risikolosen Zinssatzes auf 0,80 % (bisher: 0,25 %) sind die
Eigenkapitalkosten gemäß unserem Bewertungsmodell auf 3,50 % (bisher: 2,96
%) angestiegen, was einen kurszielmindernden Effekt hat. Das neue Kursziel
liegt daher mit 17,20 EUR (bisher: 19,05 EUR) unterhalb des bisherigen
Bewertungsresultats. Wir vergeben das Rating HALTEN (bisher: KAUFEN).

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/24519.pdf

Kontakt für Rückfragen
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (1,4,5a,6a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum (Zeitpunkt) Fertigstellung: 04.07.2022 (16:03 Uhr)
Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 05.07.2022 (11:00 Uhr)

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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Quelle: dpa-AFX

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