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Original-Research: SPORTTOTAL AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu SPORTTOTAL AG
Unternehmen: SPORTTOTAL AG
ISIN: DE000A1EMG56
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 27.08.2020
Kursziel: 1,00
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Henrik Markmann
Geschäftsbericht 2019 und Ausblick 2020 zeigen ein gemischtes Bild
SPORTTOTAL hat jüngst den Geschäftsbericht 2019 veröffentlicht und damit
erstmals einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr veröffentlicht.
Zuvor hatte das Unternehmen bereits bekannt gegeben, dass die im November
2019 angepasste Ergebnisprognose für das FY 2019 nicht eingehalten werden
konnte.
Umsatz leicht über Vorjahr: SPORTTOTAL erzielte im Geschäftsjahr 2019
Erlöse i.H.v. 38,5 Mio. Euro (+2,3% yoy; MONe: 38,0 Mio. Euro) und erfüllt
damit die im November korrigierte Umsatz-Guidance von 37,0 bis 39,0 Mio.
Euro. Auf Segmentebene erreichte das Unternehmen im Bereich VENUES einen
Umsatz von 8,1 Mio. Euro (Vj.: 1,4 Mio. Euro), der primär auf die
Fertigstellung des Rennstreckenprojekts in Sankt Petersburg zurückzuführen
ist. Im LIVE-Segment fielen die Erlöse mit 29,1 Mio. Euro deutlich
niedriger aus (Vj.: 34,0 Mio. Euro). Grund hierfür ist vor allem ein
geringeres Umsatzvolumen im Projekt 'Porsche Experience', da im Vorjahr die
zusätzliche Vermarktung von sehr hochpreisigen Luxusreisen im Rahmen einer
Sonderaktion für einen außergewöhnlich hohen Umsatz mit dem Großkunden
gesorgt hatte. Der DIGITAL-Bereich erzielte mit 2,9 Mio. Euro ein
Umsatzniveau auf Vorjahresniveau (2,8 Mio. Euro). Den Großteil der Erlöse
führen wir hierbei auf die Sponsoring-Verträge der sporttotal.tv-Plattform
zurück (u.a. mit Hyundai).
Ergebnis durch Sondereffekt zusätzlich belastet: Auf Ergebnisebene
erreichte SPORTTOTAL das zuletzt avisierte Ziel eines EBITs zwischen -12,0
und -13,0 Mio. Euro nicht. Aufgrund eines zusätzlichen negativen
Ergebniseffekts (-2,1 Mio. Euro) aus der Einbeziehung der vollständig
übernommenen Anteile an der SPORTTOTAL International S.A. lag das EBIT bei
-14,6 Mio. Euro (MONe: -12,2 Mio. Euro). Hintergrund dessen sind die
zusammen mit der Fuchs Group erarbeiteten aber nun in eigene Hand
genommenen Expansions- und Finanzierungspläne, sodass die ursprünglich als
Joint Venture gegründete Gesellschaft erstmalig zum 31.12.2019
vollumfänglich in den Konzernabschluss einbezogen wurde.
Neben diesem Sondereffekt ist das Ergebnis insbesondere durch die noch
hohen Anlaufkosten für die Weiterentwicklung der sporttotal.tv-Plattform
sowie die Internationalisierung des Streaming-Geschäftsmodells belastet.
Die Abschreibungen haben sich erwartungsgemäß auf 2,9 Mio. Euro verdoppelt,
da sich auch die Zahl der installierten Kamerasysteme um 279 auf 738
deutlich erhöhte. Durch die Aufnahme eines kurzfristigen Bankdarlehens
i.H.v. 3,5 Mio. Euro (Zins 9,75% p.a.) fiel das Finanzergebnis mit -0,3
Mio. Euro schwächer aus als von uns erwartet (MONe: 0,0 Mio. Euro).
Aufgrund eines überraschend hohen Steueraufwands von 1,7 Mio. Euro (Vj.
Steuerertrag i.H.v. 1,0 Mio. Euro) verschlechterte sich der
Jahresfehlbetrag auf -16,6 Mio. Euro deutlich (MONe: -11,1 Mio. Euro). Der
negative Steuereffekt resultierte aus der Auflösung latenter
Steueransprüche im Zusammenhang mit bestehenden steuerlichen
Verlustvorträgen. Die liquiden Mittel verringerten sich letztlich per
31.12.2019 auf 5,1 Mio. Euro.
Kapitalmaßnahmen zur weiteren Wachstumsfinanzierung: Um den Rollout der
sporttotal.tv-Kamerasysteme sowie die Weiterentwicklung der
Streaming-Plattform voranzutreiben, führte SPORTTOTAL in den letzten Wochen
verschiedene Kapitalmaßnahmen durch. Ende Juli vermeldete das Unternehmen
den Abschluss der Anfang des Monats beschlossenen
Bezugsrechtskapitalerhöhung. Insgesamt wurden 2.198.349 neue Stückaktien zu
einem Bezugspreis von 1,10 Euro ausgegeben, sodass der Gesellschaft 2,4
Mio. Euro zugeflossen sind. Anfang August gab das Unternehmen dann die
Emission einer Inhaberschuldverschreibung über 2,0 Mio. Euro bekannt. Die
Laufzeit beträgt bei einer Verzinsung von 8,5% p.a. fünf Jahre. Darüber
hinaus wurde SPORTTOTAL in den letzten Wochen eine weitere FK-Linie i.H.v.
1,0 Mio. Euro gewährt. Damit erhöhten sich in den letzten Wochen die
verfügbaren liquiden Mittel um 5,4 Mio. Euro.
Weitere 3,0 Mio. Euro sollen SPORTTOTAL im Rahmen einer zweiten
Inhaberschuldverschreibung mit einer Laufzeit von ebenfalls 5 Jahren sowie
einem Zins von 7% p.a. voraussichtlich im Oktober zufließen. Eine
Verpflichtung zur Zeichnung dieser Schuldverschreibung wurde laut
Unternehmensangaben bereits von einem Anleger unterzeichnet. In unserem
Bewertungsmodell berücksichtigen wir die zweite Inhaberschuldverschreibung
erst nach deren Emission. Dennoch verbesserte sich die zuletzt angespannte
Finanzlage des Unternehmens durch den Mittelzufluss bereits spürbar.
Ausblick auf 2020 zeigt ein gemischtes Bild: Für das laufende Geschäftsjahr
erwartet der Vorstand ein niedrigeres Umsatzniveau bei gleichzeitig
verbessertem EBIT, da ein Teil der zuletzt angefallenen Belastungen
einmaliger Natur sein sollte. Auf Segmentebene stellt das Unternehmen im
DIGITAL-Bereich eine Umsatzverbesserung in Aussicht. Auch wir gehen von
einer Steigerung der Erlöse auf 6,5 Mio. Euro (+125,5% yoy) aus, die jedoch
primär aus dem #DABEI-Projekt mit der Deutschen Telekom resultieren (MONe:
4,0 Mio. Euro). Für das VENUES-Segment rechnet SPORTTOTAL mit niedrigeren
Erlösen (MONe: 7,0 Mio. Euro; -13,7% yoy), da die 'Corona-Krise' zu
Projektverzögerungen führen dürfte. Nach wie vor werden jedoch eine finale
Beauftragung und auch ein zumindest teilweiser Baubeginn der Projekte in
Bahrain und Rio de Janeiro angenommen. Auch der LIVE-Bereich dürfte nach
Unternehmensangaben geringere Umsätze erwirtschaften, da auch hier die
Coronabedingten Event-Verbote und Reisebeschränkungen negative Folgen haben
(MONe: 19,3 Mio. Euro; -33,7% yoy). Den positiven Effekt durch das
#DABEI-Projekt sowie die negativen Auswirkungen auf das LIVE-Geschäft
hatten wir bereits in unseren Prognosen berücksichtigt. Hinsichtlich der
Entwicklung im VENUES-Projektgeschäft haben wir uns nun etwas konservativer
positioniert und unsere Umsatzerwartungen um 3,0 Mio. Euro reduziert. Der
überproportionale Effekt auf das Ergebnis resultiert nicht zuletzt auch aus
u.E. etwas höheren Entwicklungskosten der Streamingplattform.
Fazit: SPORTTOTAL hat das abgelaufene Geschäftsjahr umsatzseitig solide
abgeschlossen. Auf der anderen Seite wies das Unternehmen auf Ergebnisebene
erneut tiefrote Zahlen aus. Wenngleich die inzwischen durchgeführten
Kapitalmaßnahmen die Liquiditätslage verbessert haben, zeigen die nun
veröffentlichten Jahresziele für FY 2020 ein gemischtes Bild. Durch die
negativen Auswirkungen der 'Corona-Krise' dürfte auch der Newsflow im
Rahmen der H1-Berichterstattung noch kein Katalysator für die Aktie sein.
Zudem ist derzeit auch die Visibilität für das Projekt- und Eventgeschäft
in FY 2021 noch mit deutlichen Corona-bedingten Unsicherheiten behaftet.
Folglich nehmen wir nach den erfolgten Kapitalmaßnahmen das Rating zwar
wieder auf, vergeben jedoch trotz des ausgewiesenen Upsides zunächst das
Rating 'Halten'.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
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Quelle: dpa-AFX