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18.04.2023 ‧ dpa-Afx

Original-Research: Schweizer Electronic AG (von Montega AG): Halten

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Schweizer Electronic

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Original-Research: Schweizer Electronic AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Schweizer Electronic AG

Unternehmen: Schweizer Electronic AG
ISIN: DE0005156236

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 18.04.2023
Kursziel: 9,00 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Miguel Lago Mascato

Operativer Turnaround nach Closing der Jintan-Transaktion vom Management
avisiert - Modellüberarbeitung nach Vorlage des GB

Schweizer Electronic hat am Mittwoch vorläufige Kennzahlen für das GJ 2022
veröffentlicht und dabei die Guidance für 2023 kommuniziert. Das Management
avisiert, den operativen Turnaround in 2023 zu vollziehen, vor allem dank
des Bilanzeffektes der Entkonsolidierung der chinesischen
Tochtergesellschaft Schweizer Electronic (Jiangsu) Co., Ltd. ("SEC").
Hierfür wurde mit der am Freitag verkündeten Zustimmung durch die Aktionäre
von WUS Printed Circuits die letzte Hürde genommen, sodass der Vollzug der
Transaktion noch im April erfolgen dürfte.

Umsatz durch liquiditätsschonende Maßnahmen in Jintan belastet: Mit einem
Konzernumsatz von 131,0 Mio. Euro (MONe: 132,5 Mio. Euro) steigert
Schweizer den Erlös um 6,8% yoy, womit man sich in der Bandbreite der
Guidance von +5 bis +10% yoy befindet. Für das Q4 impliziert dies eine
leicht rückläufige Top Line von -3,6% yoy. Dies dürfte weitestgehend auf
die Aktivitäten im chinesischen Werk zurückzuführen sein, wo bereits seit
Mitte 2022 defizitäre Geschäftsaktivitäten stetig reduziert wurden, um
liquiditätsschonend zu operieren. Insgesamt hat die asiatische Tochter u.E.
in 2022 lediglich einen Umsatzbeitrag von 15,0 Mio. Euro realisiert. Bei
ca. 30,0 Mio. Euro aus dem Handelsgeschäft impliziert dies einen
Erlösbeitrag von ca. 85,0 Mio. Euro (+7,6% yoy) für das Stammwerk in
Schramberg.

Ergebnis ebenfalls durch China-Aktivitäten beeinträchtigt: Das EBITDA
i.H.v. -12,3 Mio. Euro ist ebenfalls von den liquiditätsoptimierten
Tätigkeiten in China beeinträchtigt und fällt deutlich schwächer aus als
erwartet (MONe: -7,6 Mio. Euro). Aufgrund der fehlenden Deckungsbeiträge
aus dem China-Geschäft steht in Q4 ein EBITDA von -5,4 Mio. Euro zu Buche
(9M: -6,9 Mio. Euro) was einer EBITDA-Marge von -9,4% entspricht. Der
Vorstand hatte bis zuletzt die Guidance einer EBITDA-Marge von -8 bis -4%
aufrechterhalten.
Profitabilitätssprung für 2023 avisiert: Für das laufende Jahr geht der
Vorstand erneut von einer 5 bis 10%-igen Umsatzsteigerung bei einer
EBITDA-Marge von 4 bis 6% aus. Hinreichende Visibilität hierfür bietet der
nach 9M anhaltend hohe Auftragsbestand (9M: 249,1 Mio. Euro; +2,9% qoq).
Dabei reflektiert die Guidance Schramberg als verbleibende Fertigungsstätte
(Produktionskapazität: ca. 100 Mio. Euro p.a.) und dürfte Handelsumsätze
i.H.v. 35 bis 40 Mio. Euro beinhalten, was sich mit unseren Erwartungen
deckt. In unseren Prognosen für 2023 hatten wir bisher eine EBITDA-Marge
für Schramberg von 4,2% abgebildet. Durch die Entkonsolidierung der SEC
erwartet der Vorstand eine spürbare Entlastung der Bilanz, die zu einer
deutlichen Verbesserung der EK-Quote auf 25 bis 30% der Bilanzsumme (2022p:
-5,5%) führen soll.

Closing der Transaktion soll noch im April erfolgen: Mit der am Freitag
vermeldeten Genehmigung der Transaktion durch die Aktionärsversammlung von
WUS Printed Circuits wurde die letzte Formalität zum Transaktionsvollzug
erfüllt, sodass die Übertragung der Anteile und die Kaufpreiszahlung
voraussichtlich noch im April stattfinden werden.

Zukünftige Zusammenarbeit soll weiter intensiviert werden: Die
Mehrheitsveräußerung der Anteile an der SEC markiert laut eigener Aussage
den Startschuss für die Ausweitung der Kooperation zwischen Schweizer und
WUS, die bereits seit vielen Jahren besteht und ca. 30% des Konzernumsatzes
für Schweizer repräsentiert. Zukünftig wird der Leiterplattenspezialist
neben den bisher als Handelsware vertriebenen Hochfrequenzleiterplatten ein
breiteres Produktportfolio vertreiben, das auch die eigens patentierte
Embedding-Technologie enthalten wird, die zukünftig im chinesischen Werk
angewandt wird und dank modernster Technologie für hohe Produktionsvolumina
v.a. für den asiatischen Markt ausgerichtet ist. Das Stammwerk in
Schramberg soll zukünftig eine zentrale Rolle für europäische und
amerikanische Kunden einnehmen und die Lieferketten der Kunden abseits des
asiatischen Kontinents stärken.

Indikative Bewertungsparameter schaffen ersten Eindruck für
Entlastungseffekt: Mit Verlautbarung der Zustimmung der WUS-Aktionäre wurde
ebenfalls eine Kapitalerhöhung von rund 29 Mio. Euro durch den neuen
Mehrheitseigner angekündigt. Der Anteil von Schweizer Electronic soll in
diesem Zuge von 30% auf 20% zurückgehen, sodass wir von einer 50% KE
ausgehen. Dies bedeutet für die chinesische Gesellschaft (pre-money) eine
implizite Bewertung von ca. 58 Mio. Euro bedeutet. In Verbindung mit der im
Dezember kommunizierten Kaufpreiszahlung von ca. 4,5 Mio. Euro (MONe:
Equity-Value) impliziert dies einen Schuldenstand bei der SEC von 53,5 Mio.
Euro, der zukünftig aus der Konzernbilanz entfallen dürfte und somit eine
deutliche Reduktion des verzinslichen Fremdkapitalanteils von ca. 50%
darstellt.

Modellseitige Abbildung der Entkonsolidierung nach Vorlage des
Geschäftsberichts: Bis zur Verkündung des Closings bzw. Vorlage des GB 2022
belassen wir unser Modell noch weitgehend unverändert und haben lediglich
die vorläufig gemeldeten Kennzahlen abgebildet. Der Geschäftsbericht sollte
Aufschluss über die zukünftigen GuV- & Bilanzrelationen geben, die mit dem
verkündeten Strategieschwenk einhergehen dürften.

Fazit: Mit dem Ende des Geschäftsjahres 2022 sollten u.E. in diesem Jahr
die letzten Belastungen aus dem China-Geschäft verbucht werden. Das
aktuelle DCF-Modell (Grundlage unseres Kursziels) basiert noch auf dem
Konsolidierungskreis des GJ 2022 und wird nach erfolgter Entkonsolidierung
der SEC überarbeitet.



+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/26823.pdf

Kontakt für Rückfragen
Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
Web: www.montega.de
E-Mail: research@montega.de
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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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Quelle: dpa-AFX

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