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13.06.2022 ‧ dpa-Afx

Original-Research: SBF AG (von GBC AG):

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SBF AG INHABER-AKTIEN O.N.

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Original-Research: SBF AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu SBF AG

Unternehmen: SBF AG
ISIN: DE000A2AAE22

Anlass der Studie: Managementinterview
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Marcel Goldmann

13.06.2022 - GBC Managementinterview mit Rudolf Witt, Vorstand der SBF AG

'Mittelfristig soll der Umsatz auf über 100,0 Mio. Euro ansteigen bei einer
EBITDA-Marge von mindestens 15,0 %.'

Die SBF-Gruppe (SBF) ist ein börsennotierter Anbieter von LED-
Beleuchtungssystemen für Schienenfahrzeuge, den öffentlichen Sektor
(Kommunen, Deutsche Bahn etc.) und die Industrie. Mit dem Fokus auf
energieeffiziente LED-Beleuchtung profitiert SBF von den Megatrends
Klimaschutz sowie Urbanisierung und erwartet in den kommenden Jahren
zweistellige Wachstumsraten. Im Geschäftsfeld 'Schienenfahrzeuge' ist SBF
ein Tier-1-Lieferant komplexer Decken- und Beleuchtungssysteme für die
weltweit führenden Schienenfahrzeughersteller. Starke Technologiekompetenz,
hohe Wertschöpfungstiefe und maßgeschneiderte Kundenlösungen sind die Basis
für eine führende Marktposition. Im Geschäftsfeld 'Öffentliche Beleuchtung
und Industrie' bietet SBF smarte und energieeffiziente LED-Systeme zur
Beleuchtung von bspw. Straßen, Bahnhöfen, öffentlichen Gebäuden oder
Industriehallen.

Nachdem SBF kürzlich die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr 2021
bekanntgegeben hat, haben wir die Chance genutzt und mit Herrn Rudolf Witt,
Vorstand der SBF AG, ein Managementinterview durchgeführt. Im besonderen
Fokus des Interviews stand die bisherige Geschäftsentwicklung, die aktuelle
Strategie der Gesellschaft und die Perspektiven des Unternehmens.

GBC: Der weltweite Bahntechniksektor gilt allgemein als nachhaltiger
Wachstumsbereich, der zuletzt eine regelrechte 'Renaissance' erlebt hat.
Neben den langfristig wirkenden Megatrends, wie bspw. Urbanisierung oder
Bevölkerungs-/Wirtschaftswachstum, wurde dieser Sektor in der jüngsten
Vergangenheit vor allem durch umwelt- und klimapolitische Bestrebungen von
Staaten sowie öffentlichen Organisationen zusätzlich beflügelt. Wie
schätzen Sie aktuell die Marktbedingungen und das Marktumfeld für Ihr
Unternehmen ein? Gehen Sie davon aus, dass das Branchenwachstum auch
langfristig anhalten wird?

Herr Witt: Wir sind ein führender Anbieter von modernen und
energieeffizienten LED-Beleuchtungssystemen für Schienenfahrzeuge, den
öffentlichen Sektor (Kommunen, Deutsche Bahn etc.) und die Industrie. Damit
profitieren wir von den von Ihnen genannten Megatrends. Dies zeigt sich
nicht zuletzt an unserem dynamischen und profitablen Wachstumskurs. Mit
hochwertigen Produkten, einem umfassenden Dienstleistungsangebot und einem
systematischen Verständnis des Marktumfelds haben wir uns eine starke
Position erarbeitet. Moderne technologische Lösungen für die
Mobilitätswende und Urbanisierung sind wesentliche Wachstumstreiber
geworden. Gleichwohl müssen wir feststellen, dass unser Marktumfeld neben
den spannenden Perspektiven gleichzeitig neue Herausforderungen bereithält.
Nachdem bereits die Coronapandemie für Preissteigerungen an den
Rohstoffmärkten sorgte, bringt der Ukraine-Krieg nun einen weiteren Wandel
mit sich. Insbesondere die Energiekosten und Rohstoffpreise sind weiter
gestiegen und die zukünftige Entwicklung ist nur schwer vorauszusehen.
Andererseits ist der Schienenverkehr eines der zentralen
Fortbewegungsmittel der Zukunft. Die politischen Rahmenbedingungen mit
weitreichenden umwelt- und klimapolitischen Zielen werden international den
Bahnsektor weiter stärken, sodass wir mit weiterem Marktwachstum rechnen.
Das zeigt sich auch an unserer Prognose. Mit einem gut gefüllten
Auftragsbestand blicken wir zuversichtlich in die Zukunft.

GBC: Die Deutsche Bahn (DB) hat im vergangenen Jahr eine
Investitionsoffensive ('Neues Netz für Deutschland') im Bereich der
Bahninfrastruktur (Netz, Bahnhöfe etc.) gestartet. Nach dem Rekordwert
(12,7 Mrd. EUR) des Vorjahres, plant die DB auch für das laufende Jahr mit
Rekordinvestitionen von 13,60 Mrd. EUR in die Bahninfrastruktur. Auch die
Investitionen in neue Züge bewegen sich auf hohem Niveau. So hat die DB im
Februar dieses Jahres weitere 43 ICE3 neo-Züge für 1,50 Mrd. EUR bei
SIEMENS bestellt. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll die ICE-Flotte auf 450
Fahrzeuge (DB-Planung: ca. 360 Züge bis Ende 2022) weiter anwachsen.
Inwieweit könnte die SBF-Gruppe von den ansteigenden inländischen
Investitionen in die Bahninfrastruktur und Züge profitieren? Welche
wirtschaftlichen Potenziale sehen Sie hieraus für Ihren Konzern?

Herr Witt: Wir sind Tier-1-Lieferat für die weltweit führenden
Schienenfahrzeughersteller. Ausschreibungen werden für eine ganze
Generation von Zügen gemacht, sodass wir über viele Jahre mit weiteren
Bestellungen rechnen können. Unsere Decken- und Beleuchtungssysteme werden
nicht nur im ICE sondern auch in IC- und Regionalzügen sowie diversen U-
Bahnen und Straßenbahnen verbaut. Wir profitieren daher direkt von neuen
Zugbestellungen der Deutschen Bahn. Zudem beliefern wir aber auch
internationale Hersteller und Bahnunternehmen. Züge mit unseren
Beleuchtungssystemen sind weltweit auf der Schiene unterwegs, so zum
Beispiel im Transrapid in Shanghai und im Schweizer Glacier Express.

GBC: Die SBF-Gruppe hat am 13.05.2022 die Geschäftszahlen für das
vergangene Geschäftsjahr 2021 bekannt gegeben. Hiernach hat Ihre
Gesellschaft sowohl beim Umsatz (Umsatzanstieg um +45,7% auf 31,20 Mio.
EUR) als auch beim Betriebsergebnis (EBITDA; EBITDA-Anstieg um +57,6% auf
5,20 Mio. EUR) im Vergleich zum Vorjahr deutliche Zuwächse erzielt und
damit den eingeschlagenen Wachstumskurs dynamisch fortgesetzt. Wie fällt
Ihr Fazit für das abgelaufene Geschäftsjahr aus und was waren besonders
wichtige Ziele, die erreicht wurden? Was können Anleger bzw. Investoren im
aktuellen Geschäftsjahr von SBF erwarten?

Herr Witt: Insgesamt war 2021 für uns sehr erfolgreich, wie Sie an den
Umsatz- und Ergebniszahlen bereits sehen können. Trotz aller
Herausforderungen im Markt haben wir unsere Profitabilität steigern können.
Zudem haben wir die Integration von Lunux Lighting in unserem neuen
Geschäftsfeld 'Öffentliche Beleuchtung und Industrie' abschließen können
und sind auch hier stark gewachsen. Mit einem hohen Auftragsbestand sind
wir gut für das laufende Geschäftsjahr und darüber hinaus aufgestellt. Wir
werden 2022 unseren Wachstumskurs fortsetzen und rechnen mit einem
Umsatzplus von über 30,0 % bei Margen, die über dem Branchendurchschnitt
liegen. Besonders optimistisch stimmt mich dabei, dass sich unsere beiden
Geschäftsfelder vielversprechend entwickeln. In den Segmenten
'Schienenfahrzeuge' und 'Öffentliche Beleuchtung und Industrie' werden sich
die Preissteigerungen der Materialien im Ergebnis niederschlagen. Das
Geschäftsfeld 'Öffentliche Beleuchtung und Industrie' wird sich auf die
Marktdurchdringung, den Ausbau des Auslandsgeschäfts und die Aufnahme der
Fertigung mit den kürzlich erworbenen Produktionsanlagen konzentrieren.
Darüber hinaus sind weitere Akquisitionen möglich, die unsere
Wertschöpfungskette vertiefen oder unsere Produktsortiment ergänzen.

GBC: Im Geschäftsjahr 2020 haben Sie mit der Übernahme der Lunux Ihr
Geschäftsmodell um LED-basierte Kundenlösungen für u.a. kommunale Kunden
erweitert und damit ihren Zielkundenkreis deutlich diversifiziert. Dieses
neue synergetische Geschäftsfeld 'Öffentliche Beleuchtung und Industrie'
haben Sie zuletzt ebenfalls durch eine weitere Übernahme gestärkt. Über
welche allgemeine Marktposition verfügt Lunux Lighting nun nach der
Integration in die SBF-Gruppe und welches Umsatzpotenzial sehen Sie in
diesem Geschäftsbereich? Welche konkreten Vorteile ergeben sich für die
'neue' Lunux Lighting durch die umfangreichen Synergien innerhalb des SBF-
Konzerns?

Herr Witt: Die Geschäftsentwicklung von Lunux Lighting hat im zweiten
Halbjahr 2021 deutlich an Dynamik gewonnen. 2022 werden wir den Umsatz
weiter steigern auf über 20 Mio. Euro, also nahezu verdoppeln. Mit
strategischen Zukäufen und organischem Wachstum werden wir den
Wachstumskurs auch mittelfristig fortsetzen. Mit Lunux Lighting haben wir
unser Portfolio erweitert und unsere Kompetenzen im Bereich
energieeffizienter LED-Beleuchtung weiter ausgebaut. Davon profitieren die
Geschäftsbereiche gegenseitig. Zudem haben wir mit der Akquisition unserem
Wachstum einen weiteren Schub verliehen.

GBC: Der SBF-Konzern verfolgt allgemein eine wachstumsorientierte
Unternehmensstrategie. Wie ist der aktuelle strategische Fokus Ihres
Unternehmens? Sieht Ihre aktuelle Strategie auch eine Erweiterung des
Auslandsgeschäfts und weitere M&A-Maßnahmen vor?

Herr Witt: Das anorganische Wachstum über Übernahmen ist ein wichtiger Teil
unserer Wachstumsstrategie. Einen ebenso großen Wert legen wir auf die
langfristige Weiterentwicklung unserer bestehenden Geschäftsfelder im
europäischen Markt. Die Attraktivität des europäischen Marktes ergibt sich
durch den offenen Marktzugang und die hohe Dichte an Verkehrsbetrieben
sowie Schienenfahrzeugherstellern. Gestützt wird unsere positive
Entwicklung durch die regionale Nähe der Zughersteller. In einem Umkreis
von etwa 250 Kilometern um unseren Hauptsitz in Leipzig befinden sich
Produktionsstätten von vier führenden europäischen Zugherstellern, die zu
unserem Kundenkreis zählen.

GBC: Das Thema ESG/Nachhaltigkeit wird auch bei Investoren und Anlegern
immer wichtiger. Inwieweit berücksichtigen Sie diese Aspekte innerhalb
Ihrer Geschäftspolitik?

Herr Witt: Mit unserem Fokus auf das klimafreundliche Verkehrsmittel Bahn
und energieeffiziente öffentliche Beleuchtung sind wir hier bereits gut
aufgestellt und tragen damit zur Senkung der CO2-Emissionen bei. Neben
unserem nachhaltigen Produkt- und Leistungsangebot steht die SBF-Gruppe für
ein wertorientiertes sowie umweltbewusstes und energieeffizientes Handeln.
Die SBF Spezialleuchten GmbH lässt sich seit vielen Jahren nach ISO/TS
22163 und ISO 9001 zertifizieren. Die weiteren Unternehmen der Gruppe
streben im Rahmen der Integration ebenfalls die Zertifizierung nach ISO
9001 an, bzw. sind bereits zertifiziert. Wir werden unserer Verantwortung
für unsere Mitwelt gerecht, indem wir unser Handeln an den Normen für
Umweltmanagement (ISO 14001), Energiemanagement (ISO 50001), Sicherheit und
Gesundheit bei der Arbeit (ISO 45001) und Compliance-Management (ISO 37301)
ausrichten. In unseren Lieferketten richten wir uns nach den Empfehlungen
der Industrie-Initiative 'Railsponsible'. Die Anforderungen nach RoHS-
Richtlinie 2011/65/EU (Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher
Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten) und die REACH-Verordnung (EG) Nr.
1907/2006 (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer
Stoffe) halten wir ebenso ein.

GBC: Der SBF-Konzern verfügt über ein besonders rentables Geschäftsmodell
und ist daher prädestiniert für Ausschüttungen an die Anteilseigner. Planen
Sie zukünftig Dividenden an Ihre Aktionäre auszuschütten?

Herr Witt: Für uns hat es Priorität, das Unternehmen langfristig
erfolgreich zu positionieren. Das ist uns seit dem erfolgreichen Turnaround
im Jahr 2016 gut gelungen. SBF ist heute ein gesundes Unternehmen, dass
sich aktuell in einer Phase des schnellen aber vorausschauenden Wachstums
befindet. Dieses wollen wir in den nächsten Jahren weiter fortsetzen und
planen daher mit signifikanten Investitionen. In Abhängigkeit vom
derzeitigen Geschäftsverlauf und unter Berücksichtigung möglicher
Akquisitionen sowie steuerlicher Verlustvorträge werden wir die Möglichkeit
von Dividendenausschüttungen prüfen. Primär werden wir unsere Gewinne in
das weitere Wachstum reinvestieren.

GBC: Wo sehen Sie den SBF-Konzern in 3 bis 5 Jahren, v.a. in punkto
Unternehmensgröße, Produktangebot oder regionaler Geschäftstätigkeit?
Welche Vision verfolgen Sie allgemein mit der SBF-Gruppe?

Herr Witt: Wir positionieren uns als spezialisierter Anbieter von LED-
Beleuchtungssystemen für Schienenfahrzeuge, den öffentlichen Sektor und die
Industrie. Dabei vergrößern wir kontinuierlich unsere Produktpalette -
sowohl in die Breite als auch in die Tiefe der Wertschöpfungskette. Damit
werden wir noch stärker zum Komplettanbieter modernster Beleuchtungssysteme
für die Kommunen, die öffentliche Hand, die Deutsche Bahn,
Energieversorger, Architekten, Einzelhändler, Immobiliengesellschaften und
die Industrie - und das weltweit. Mittelfristig soll der Umsatz auf über
100,0 Mio. Euro ansteigen bei einer EBITDA-Marge von mindestens 15,0 %.

GBC: Herr Witt, vielen Dank für das Gespräch.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/24401.pdf

Kontakt für Rückfragen
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,6a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 13.06.2022(8:30 Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe der Studie: 13.06.2022(10:00 Uhr)

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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Quelle: dpa-AFX

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