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05.10.2020 ‧ dpa-Afx

Original-Research: Aves One AG (von GBC AG): Kaufen

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Aves One AG

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Original-Research: Aves One AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu Aves One AG

Unternehmen: Aves One AG
ISIN: DE000A168114

Anlass der Studie: Research Note
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 13,50 EUR
Kursziel auf Sicht von: 31.12.2021
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Matthias Greiffenberger, Cosmin Filker

Gute Entwicklung im 1. HJ 2020 insbesondere im Rail-Segment mit Ergebnissen
leicht über dem Vorjahresniveau, Kursziel angepasst auf 13,50 EUR (bisher:
13,60 EUR); Rating Kaufen.

Im ersten Halbjahr 2020 hat die Aves One AG die Umsatzerlöse um 14,4% auf
63,57 Mio. EUR (VJ: 55,56 Mio. EUR) gesteigert. Diese signifikante
Umsatzsteigerung wurde trotz der Corona-Krise erzielt, wobei hier 3,39 Mio.
EUR aus dem Verkauf der letzten Immobilienaktivität im ersten Quartal
stammen. Das Rail-Segment liefert weiterhin den größten Umsatzanteil mit
41,16 Mio. EUR (VJ: 35,76 Mio. EUR) und konnte über die zusätzlichen Assets
auch den Umsatz um 15,1% steigern. Die Umsatzerlöse aus dem
Container-Segment steigerten sich leicht um 0,9% auf 18,26 Mio. EUR (VJ:
18,09 Mio. EUR). Hier wird die stärkere Konzentration auf das Rail-Segment,
auf das sich die Investitionsaktivität der vergangenen Perioden
konzentriert hatte, sichtbar.

Die deutliche Umsatzsteigerung resultiert vornehmlich aus
Investitionstätigkeiten des Vorjahres sowie des laufenden Geschäftsjahres.
So stiegen die Sachanlagen zum 30.06.2020 insgesamt um 16,0% auf 973,86
Mio. EUR (VJ: 839,34 Mio. EUR) an. Während im Container-Segment Bereinigungen
vorgenommen wurden und die Sachanlagen sich hier um 6,8% auf 260,42 Mio. EUR
(VJ: 279,51 Mio. EUR) reduzierten, erhöhten sich die Sachanlagen des
Rail-Portfolios um 27,5% auf 713,44 Mio. EUR (VJ: 559,40 Mio. EUR). Hier wurden
Investitionen in Höhe von 65,3 Mio. EUR getätigt und 669 nahezu
vollvermietete Güterwaggons erworben. Durch die Bereinigung des
Container-Portfolios stiegen die Bruttorenditen (Umsatz / Sachanlagen) auf
7,0% (VJ: 6,5%) an, während sich die Bruttorenditen im Rail-Bereich auf
5,8% reduzierten (VJ: 6,4%).

Hintergrund der leicht geringeren Bruttorenditen im Rail-Segment sind die
gesunkenen Auslastungen. Verantwortlich hierfür ist einerseits die
Corona-Krise, wodurch einzelne Kundenbranchen sich vorsichtiger verhalten
in Bezug auf Mieten und die anhaltende Krise in der Stahlbranche, welche
bereits vor der Corona-Pandemie eingesetzt hat. Die Aves One hat laut dem
Management nahezu alle Waggons, die nur in der Stahlbranche eingesetzt
werden können, langfristig vermietet und erwartet daher keine weiteren
negativen Konsequenzen hieraus. Sollten sich zudem die staatlichen Akteure
für ein Infrastrukturprogramm entscheiden, um die negativen Folgen der
Corona-Krise zu reduzieren, dürfte die Aves One überproportional davon
profitieren, da viele Kundensegmente positiv beeinflusst werden würden.

Insgesamt wurde so ein gutes Umsatzwachstum erzielt, erreicht über den
Asset-Ausbau im Bereich Rail.

Trotz der Umsatzsteigerung verblieb das EBITDA nahezu auf Vorjahresniveau
und konnte nur leicht um 0,8% auf 42,16 Mio. EUR (VJ: 41,85 Mio. EUR)
gesteigert werden. Hierdurch reduzierte sich die EBITDA-Marge auf 66,3%
(VJ: 75,3%). Der Grund hierfür war der rückläufige Ergebnisbeitrag aus dem
Container Segment.

Im Rail-Segment wurde das EBITDA proportional zum Umsatz um 15,2% auf 32,36
Mio. EUR (VJ: 28,09 Mio. EUR) gesteigert, was entsprechend eine stabilen
EBITDA-Marge von 78,6% (VJ: 78,6%) zur Folge hatte. Das Container-Segment
verzeichnete einen Rückgang des EBITDA um 19,1% auf 12,75 Mio. EUR (VJ: 15,76
Mio. EUR) mit einem EBITDA-Margenrückgang auf 69,9% (VJ: 87,1%). Hintergrund
dieses Ergebnisrückgangs sind einerseits Verluste aus Anlagenabgängen in
Höhe von 1,83 Mio. EUR (VJ: 0,57 Mio. EUR) und andererseits 1,07 Mio. EUR an
verminderten sonstigen Erträgen. Durch den Lean-Management-Ansatz blieben
die Personalkosten trotz des Assetausbaus und der Umsatzsteigerung mit 2,42
Mio. EUR nahezu auf Vorjahresniveau (VJ: 2,34 Mio. EUR).

Die Zinsaufwendungen erhöhten sich um 11,4% auf 21,32 Mio. EUR (VJ: 19,14
Mio. EUR) durch die Aufnahme weiterer Darlehen insbesondere zur Finanzierung
der Erhöhung der Assets under Management.

Damit reduzierte sich das EBT um 71,3% auf 2,28 Mio. EUR (VJ: 7,94 Mio. EUR),
was sich vor Holdingaktivitäten und Konsolidierung aufteilt in 9,41 Mio. EUR
(VJ: 10,00 Mio. EUR) auf das Segment Rail und -4,22 Mio. EUR (VJ: -0,26 Mio. EUR)
auf das Segment Container. Bereinigt um nicht-zahlungswirksame
Wechselkurseffekte belief sich das EBT auf 1,78 Mio. EUR (VJ: 6,77 Mio. EUR).

Das Netto-Ergebnis belief sich auf 1,38 Mio. EUR (VJ: 5,05 Mio. EUR). Somit
konnte die Netto-Profitabilität weiterhin aufrechterhalten werden. Dennoch
ist das Jahr 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Krise als Übergangsjahr zu
betrachten.

Im Rahmen des Halbjahresberichtes wurde die Guidance bestätigt. Diese liegt
aktuell leicht über dem Vorjahresniveau mit einem erwarteten Umsatz von
über 117,00 Mio. EUR und einem EBITDA von über 84,00 Mio. EUR. Vor dem
Hintergrund der anhaltenden Corona-Krise hat hier das Management eine
vergleichsweise vorsichtige Guidance ausgegeben. Wir bestätigen unsere
Prognose auf Umsatz- und EBITDA-Ebene, aber reduzieren unsere Prognose des
EBIT, EBT und des Jahresüberschusses für das laufende Geschäftsjahr 2020.
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2021 und 2022 bestätigen wir.

Hintergrund der Prognosesenkung sind höhere Abschreibungen im Container
Segment und leicht höhere Finanzierungskosten. Zudem ist im
Corona-Krisenjahr die weitere Entwicklung schwierig zu prognostizieren. Wir
gehen davon aus, dass das Corona-Krisenjahr auch genutzt werden könnte, um
weitere Abschreibungspotenziale vorzuziehen, welche dann zu Verbesserungen
in den Folgejahren führen könnte. Maßgeblich hierfür entscheiden ist auch
die Containerpreisentwicklung, die Nachfrage nach Containern und die Preise
für gebrauchte Container.

Die Aves One AG verfügt über mittel bis langfristige Mietverträge, die eine
gute Umsatzbasis sichern und auch die Mietquoten sollen sich weiterhin auf
einem sehr guten Niveau bewegen. Das Unternehmen verfügt über ein sehr
junges Waggon-Portfolio, welches in der Krisenzeit teilweise verstärkt
nachgefragt wird. Dennoch gibt es auch einzelne Branchen, die von Corona
betroffen sind, in denen noch Zurückhaltung herrscht. Mittelfristig gehen
wir davon aus, dass das Rail-Portfolio gut gerüstet ist, um vom
Wachstumsmarkt zu profitieren. So werden im Zuge der möglichen
Wirtschaftskrise höchstwahrscheinlich Investitionen in
Infrastrukturprojekte getätigt, um die Wirtschaft zu fördern. Zudem
profitiert das Unternehmen von der Liberalisierung des
Schienengüterverkehrs und den Emissionszielen der EU. Wir gehen davon aus,
dass es noch zu weiteren vergleichsweise kleinen Transaktionen im Bereich
Rail von bis zu 50 Mio. EUR kommen wird. Insgesamt gehen wir von einem guten
mittelfristigen Wachstum aus und sehen 2020 als Übergangsjahr an.

Ergebnisseitig erwarten wir, dass es im laufenden Geschäftsjahr 2020 zu
einer leichten
EBITDA-Steigerung auf 86,44 Mio. EUR (VJ: 84,60 Mio. EUR) kommen wird, da sich
der Assetbestand im Geschäftsjahr 2019 unterjährig erhöht hat und somit
eine höhere Umsatz- und Ergebnisbasis schafft. Wir gehen davon aus, dass
sich das Umsatzwachstum weiterhin überproportional auf das EBITDA auswirken
wird und erwarten eine EBITDA-Margensteigerung von 72,4% (2019) auf 72,5%
(2020e), bzw. 73,1% (2021e) und 73,7% (2022e). Entsprechend prognostizieren
wir ein EBITDA in Höhe von 86,44 Mio. EUR für das laufende Geschäftsjahr
2020, gefolgt von 93,49 Mio. EUR im Jahr 2021 und 105,29 Mio. EUR im
Geschäftsjahr 2022.

Auf Nettoebene sollte der Zinsaufwand der maßgebliche Einflussfaktor sein.
Wir gehen davon aus, dass sich der Zinsaufwand mit steigenden Assets under
Management weiter erhöhen wird, da auch die zukünftigen Portfoliozukäufe
höchstwahrscheinlich fremdfinanziert werden. Wir erwarten Verbesserungen
des Finanzierungsmixes insbesondere ab dem Geschäftsjahr 2021. Wir gehen
davon aus, dass das Nettoergebnis mittelfristig weiter ansteigen wird. Für
das laufende Geschäftsjahr 2020 rechnen wir mit einem Rückgang auf 4,16
Mio. EUR und anschließend mit einem soliden Wachstum auf 10,45 im Jahr 2021
bzw. 11,87 im Jahr 2022.

Wir sind zuversichtlich, dass das Geschäftsmodell der Aves One gut gerüstet
ist, um durch die Corona-, Handels- & Wirtschaftskrise zu kommen. Dennoch
ist die zukünftige Entwicklung schwer zu prognostizieren, da die Dauer und
das Ausmaß der Krise kaum einschätzbar sind.

Durch die leichte Prognoseanpassung für das laufende Geschäftsjahr 2020
passen wir unser Kursziel auf 13,50 EUR (bisher: 13,60 EUR) an und vergeben
weiterhin das Rating kaufen.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/21704.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (4,5a,6a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum (Zeitpunkt) Fertigstellung: 05.10.2020 10:30
Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 05.10.2020 12:00
Gültigkeit des Kursziels: bis max. 31.12.2021

-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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Quelle: dpa-AFX

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