BERLIN (dpa-AFX) - Oppositionspolitiker haben der Bundesregierung vorgeworfen, das Parlament und die Öffentlichkeit im Fall Wirecard
Das Bundeskanzleramt hatte seit Ende 2018 mehrfach Kontakt zum inzwischen insolventen Dax
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe bei ihrer China-Reise im September 2019 das Thema der geplanten Übernahme des chinesischen Unternehmens AllScore Financial durch Wirecard angesprochen. "Zum Zeitpunkt der Reise hatte sie keine Kenntnis von möglichen schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten bei Wirecard", so der Sprecher.
De Masi sagte: "Ich habe frühzeitig um Aufklärung über die Erkenntnisse von Nachrichtendiensten zu Wirecard gebeten. Wenn sich der ehemalige Geheimdienstkoordinator Fritsche vor der Chinareise der Kanzlerin an das Kanzleramt gewandt hat und das Finanzministerium Informationen zugeliefert hat, ist es fragwürdig, dass die Arbeitsebene des Kanzleramtes die Bundeskanzlerin nicht zu Wirecard informiert haben soll."
FDP-Obmann Toncar sagte: "Wirecard hatte einerseits eine starke politische Lobby und wurde andererseits von der Finanzaufsicht auffallend schonend behandelt. Es liegt auf der Hand, dass da ein Zusammenhang bestehen könnte. Die Bundesregierung schuldet es den Geschädigten diesen Verdacht restlos auszuräumen.
Wirecard hatte im vergangenen Monat zuerst Luftbuchungen in Höhe von mutmaßlich 1,9 Milliarden Euro eingeräumt und wenig später Insolvenz angemeldet./hoe/DP/eas
Quelle: dpa-AFX