(2. Absatz, 1. Satz: knapp 7 Millionen Ratenkredite (nicht: rund 6,9 Millionen). Die Schufa korrigierte eigene Angaben.)
WIESBADEN (dpa-AFX) - Deutschlands Verbraucher haben ihre Ratenkredite auch im zweiten Corona-Jahr zuverlässig zurückgezahlt. Wie in den beiden Vorjahren wurden 97,9 Prozent aller aufgenommenen Ratenkredite vertragsgemäß bedient, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Risiko- und Kreditkompass der Auskunftei Schufa hervorgeht. Die Pandemie habe auch 2021 keine negativen Auswirkungen auf die Ver- und Überschuldung der Menschen in Deutschland gehabt. Erstmals seit 2017 nahmen die Menschen wieder mehr Ratenkredite auf. Vor allem kleinere Summen waren gefragt. Größere Anschaffungen wurden hingegen verschoben.
Im vergangenen Jahr zählte die Schufa knapp 7 Millionen neu abgeschlossene Ratenkredite. Das waren etwa 4,5 Prozent mehr als 2020. Besonders stark legte dabei die Nachfrage nach Krediten unter 1000 Euro zu. Ihr Anteil an allen neuen Verträgen stieg von 19,9 Prozent 2020 auf nunmehr 29,5 Prozent. Die Anteile mittlerer (1000 bis 10 000 Euro) und großer Ratenkredite ab 10 000 Euro waren rückläufig. Bei einer Schufa-Befragung im Mai dieses Jahres hatten 57 Prozent der Menschen angegeben, dass sie größere Investitionen aufschieben.
Den Angaben zufolge sind niedrigere Summen vor allem bei jüngeren Menschen beliebt. Die durchschnittliche Höhe der neu aufgenommenen Kredite unter 1000 Euro lag über alle Altersklassen bei etwa 409 Euro, bei den 18- bis 19-Jährigen dagegen bei 343 Euro. Die Auskunftei vermutet hinter dem gestiegenen Anteil kleinerer Kreditsummen die verstärkte Nachfrage jüngerer Verbraucherinnen und Verbraucher nach "Buy-now-pay-later"-Angeboten (Kauf jetzt, zahl später), die vor allem im Onlinehandel verbreitet sind.
Die von der Schufa und anderen Auskunfteien gesammelten und bewerteten Daten sind für Millionen Menschen wichtig, die Kredite aufnehmen oder Mietverträge abschließen wollen. Der Kreditkompass erfasst keine Hypothekenkredite und Leasingverträge./mar/DP/ngu
Quelle: dpa-AFX