DUISBURG/FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Oktober haben die Autohersteller auf dem deutschen Markt einer Studie zufolge so niedrige Rabatte gewährt wie seit acht Jahren nicht mehr. Die Rolle der Verkaufsförderung habe der Staat mit seinen "üppigen" Prämien beim Erwerb von Elektrofahrzeugen übernommen, berichtet das Duisburger CAR-Institut in seiner regelmäßigen Marktuntersuchung.
In Folge der staatlichen Förderung gab es bei vollelektrischen Neuwagen einen durchschnittlichen Preisnachlass von 36,9 Prozent. Die Plug-In-Hybride mit kombinierten Verbrenner- und Elektromotoren waren 27,1 Prozent unter den Listenpreisen zu bestellen. Viele Hersteller haben aber Lieferschwierigkeiten. Der Preisnachlass für sämtliche Top-30-Modelle einschließlich der Verbrenner betrug bei Internet-Anbietern hingegen nur 19,4 Prozent.
Die Hersteller versuchten, ihre Fahrzeuge mit höheren Margen und kleineren Rabatten zu verkaufen, erläuterte Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer. Dafür spreche die im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunkene Quote von Eigenzulassungen auf 26,5 Prozent sämtlicher Zulassungen. Diese Autos werden üblicherweise als Vorführ- oder Lagerwagen mit deutlichen Preisnachlässen von um die 25 Prozent in den Markt gedrückt.
Verknappt wurden der Studie zufolge auch die Angebote für neuartige Auto-Abos, bei denen der Kunde neben der monatlichen Miete nur noch die Treibstoffkosten trägt. CAR hatte bei vielen Angeboten deutliche Preisvorteile gegenüber einem Barkauf oder Leasing errechnet. Laut Dudenhöffer wurde der neue Vermarktungsweg nun aber weniger genutzt als im Vormonat. Auf den einschlägigen Portalen waren im Oktober 22 Modelle weniger buchbar als noch im September.
Dudenhöffer warnte vor einem Kater nach Auslaufen der Innovationsprämie. Die Hersteller müssten dann insbesondere für die Plug-In-Hybride sehr hohe eigene Rabatte gewähren, um die CO2-Ziele nicht zu gefährden. Zusätzlich drückten die niedrigen Restwerte der aktuell mit hoher Staatsprämie verkauften Fahrzeuge./ceb/DP/mis
Quelle: dpa-AFX