FRANKFURT (dpa-AFX) - Der neue Commerzbank
Seit Monaten wird bei der seit der Finanzkrise 2008/2009 teilverstaatlichten Commerzbank intern um eine Verschärfung des im Herbst 2019 verkündeten Sparkurses gerungen. Erwartet werden angesichts fortschreitender Digitalisierung weitere drastische Einschnitte im Filialnetz sowie erneute Stellenstreichungen.
Doch der Konzernumbau geriet ins Stocken, weil nach einem überraschenden Doppelrücktritt erst die Spitzen von Vorstand und Aufsichtsrat neu besetzt werden mussten. Konzernchef Martin Zielke schmiss nach harscher Kritik von Investoren hin und verließ die Bank zum Jahresende 2020, Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann wurde schon Anfang August durch Ex-Landesbanker Hans-Jörg Vetter ersetzt.
Knof soll nun den Konzernumbau vorantreiben. Der Jurist leitete vor seinem Wechsel zur Commerzbank das Privatkundengeschäft der Deutschen Bank, zuvor war er Deutschlandchef beim Versicherungskonzern Allianz.
"Die Commerzbank braucht eine tiefgreifende Transformation, um all das Gute und Positive herauszuholen, das in ihr steckt", schreibt Knof an die Belegschaft des Frankfurter MDax
Mit einer im Intranet der Bank veröffentlichten veränderten Aufgabenverteilung im Vorstand unterstreicht Knof seine Entschlossenheit: Der neue Vorstandschef übernimmt von Jörg Hessenmüller die Zuständigkeiten für Strategie und Nachhaltigkeit und bündelt diese zusammen mit einem "Transformation Office" in einem neuen Bereich "Group Strategy, Transformation & Sustainability" im Ressort des Vorstandschefs. Personalchefin Sabine Schmittroth, die das Privatkundengeschäft seit Oktober interimistisch führte, bleibt auf Dauer Privatkundenvorständin./ben/DP/mis
Quelle: dpa-AFX