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Neue Perspektiven: Münchner Medientage loten Zukunft der Branche aus

Neue Perspektiven: Münchner Medientage loten Zukunft der Branche aus
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21.10.2021 ‧ dpa-Afx

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Für Deutschlands Medienbranche ist es eine viel beachtete Premiere nach der Corona-Auszeit: Mit den Medientagen München findet in der nächsten Woche eine der traditionell größten Branchenkonferenzen erstmals wieder als echtes Treffen statt. Die Macher erwarten beim fünftägigen Hybrid-Marathon von Montag (25.10.) an rund 3000 Menschen vor Ort und parallel rund 7000 Teilnehmende im Netz. Das Motto: "New Perspectives - neue Perspektiven".

"Das ist der richtige Mix zum jetzigen Zeitpunkt", sagt Medientage-Chef Stefan Sutor über das Hybridkonzept. Im Vorjahr gab es den Branchentreff wie alle Kongresse lediglich online. Bayerns Staatsregierung erließ gerade noch rechtzeitig die 3G-Plus-Regel auch für Großveranstaltungen: Geimpft, genesen oder PCR-getestet - dann fallen Masken und Mindestabstand.

"Das ist der größte Mehrwert, den wir jetzt nach eineinhalb Jahren Pandemie bieten, dass man sich wieder treffen und austauschen kann. Das ist unser Versprechen", sagt Sutor. Erstmals seit langem zogen die Medientage vom Messegelände am Rande der Stadt ins Isarforum mitten im Zentrum.

Welche Zukunft haben solche Branchentreffen in Nach-Pandemie-Zeiten? Als Hauptträgerin der Medientage will die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) ein Zeichen für Großveranstaltungen im modernen Mix setzen: "In Videokonferenzen gibt es meist keine richtige Debatte - gerade bei strittigen Themen", sagt der seit Oktober amtierende BLM-Präsident Thorsten Schmiege. Networking und Diskussion seien nun noch wichtiger: "Die Stärke der Medientage ist, dass wir kontroverse Themen haben und eine sehr offene Debattenkultur pflegen."

Für den Streit der Perspektiven gibt es auch Anlass genug: sowohl im Beziehungsstatus der Öffentlich-Rechtlichen mit den Privaten als auch bei der weit größeren gemeinsamen Herausforderung durch die neuen Riesen Amazon , Sky, Netflix , Facebook, Google & Co. Höchst aktuellen Gesprächsstoff bieten auch die Turbulenzen rund um den Chefwechsel bei "Bild" im Konzern Axel Springer.

Auch zur 35. Auflage versuchen die Organisatoren, möglichst viele dieser Trends und Themen unter ein recht weit gespanntes Dach zu bringen. "Die Stärke der Medientage ist ganz klar, dass wir die Branche breit angehen", sagt Sutor. "Wir haben in der digitalen Welt eine ganz starke Vermischung aller Medien. Niemand ist eine Insel." Das sei in diesem Jahr gerade mit dem veränderten Nutzungsverhalten durch Corona und noch mehr Digitalisierung besonders zu sehen.

Beim Auftakt-Gipfel eröffnet Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder am Montag (25.10.) den Branchentreff. Medienpolitik ist für den einstigen Journalisten gern Chefsache - und Söder hier wie generell immer für eine Überraschung gut.

Unter den Top-Gästen zum Start ist die neue Intendantin des Bayerischen Rundfunks (BR), Katja Wildermuth. Im Wettbewerb der Öffentlich-Rechtlichen und der Privaten lotet BLM-Chef Schmiege mit ihr gerade neue zarte Formen der Kooperation statt Konfrontation aus - womöglich auch ein Thema für den ARD-Vorsitzenden Tom Buhrow bei seinem Auftritt im weiteren Verlauf der Medientage.

In der Fülle der insgesamt rund 140 Veranstaltungen mit etwa 370 Podiumsgästen wollen die #MTM21 Akzente setzen: "Wir bieten bewusst jeweils Schwerpunkttage etwa zu TV, Streaming, Audio", sagt Sutor. Weiterer Höhepunkt und Medientreff in der Woche in München: Am Donnerstagabend wird der Bayerische Printpreis der Verlagsbranche vergeben - erneut mit Söder.

Wer wie die Medientage Vielfalt bei Programm und Perspektiven zum Prinzip macht, muss darauf auch bei den Geschlechtern achten. "Das ist eine Verpflichtung eines solchen Kongresses", sagt Sutor. "Wir bemühen uns natürlich, bei den Vorträgen und auf den Podien ein ausgeglichenes Verhältnis zu haben." Auch die Mitveranstalter wüssten das. "Aber wir haben es wieder nicht vollständig geschafft. Wir haben das eine oder andere Panel nur mit Männern. Wir können es auch nicht erzwingen als Konferenz."/fd/rin/DP/zb

Quelle: dpa-AFX

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