HANNOVER (dpa-AFX) - Der Tui-Konzern
Es geht dabei um ein Teilpaket im Wert von 671 Millionen Euro, das der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes zur Verfügung gestellt hatte, als Tui in der Pandemie wegen wegbrechender Geschäfte finanziell erheblich unter Druck geraten war. Mit der Umsetzung des geplanten Schrittes hätte das Unternehmen eine weitere Tranche der staatlichen Unterstützung beglichen. Der weltgrößte Reiseanbieter will außerdem eine Kreditlinie der KfW noch einmal um 336 Millionen Euro reduzieren, diese stünde dann noch bei gut 2,1 Milliarden Euro.
Tui hatte in den vergangenen Monaten mehrmals sein Kapital erhöht und auch erste Darlehenspakete zurückgegeben. Vorstandschef Fritz Joussen kündigte vorige Woche zur Zwischenbilanz des Winter-Geschäftshalbjahrs (Oktober bis März) ergänzende Schritte an: "Das wird zügig passieren." Anfang April hatte der Konzern die von der Bundesregierung und privaten Banken bereitgestellten Mittel zur Bekämpfung der finanziellen Corona-Folgen gerade erst von knapp 4,3 Milliarden Euro um rund 700 Millionen Euro verringert.
Neben der verbleibenden 2,1 Milliarden Euro schweren KfW-Kreditlinie gäbe es laut Tui nach der geplanten Rückzahlung noch eine zweite Stille Einlage (420 Mio Euro) sowie die vor einiger Zeit ausgegebene Wandelanleihe, die der Bund in Anteile tauschen kann (59 Mio Euro). Die jetzt neu eingeplanten Aktien sollen bis zu ein Zehntel des Grundkapitals ausmachen - sie richten sich ausschließlich an größere, institutionelle Anleger. Die genaue Anzahl der Papiere und der Emissionspreis stehen noch nicht fest.
Anfang Mai hatte Tui - inklusive der Kreditlinien - 3,8 Milliarden Euro an finanziellen Mitteln. Die Nettoschulden lagen etwas mehr als einen Monat davor noch bei rund 3,9 Milliarden Euro, sie waren zuletzt deutlich gesunken. Für den wichtigen Sommer 2022 meldete Joussen starke Buchungszuwächse, Tui ist nach zwei schwachen Jahren mit Corona-Reiseflaute auf eine höhere Nachfrage angewiesen./jap/DP/stw
Quelle: dpa-AFX