JEVER (dpa-AFX) - Nach Impfungen mit Kochsalzlösungen im April im Kreis Friesland könnten nach Behörden-Angaben mehr Menschen als zunächst angenommen betroffen sein. "Es geht um insgesamt 8557 Menschen, die womöglich ganz oder teilweise keinen Impfschutz erhalten haben, obwohl sie davon ausgehen", sagte Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Jever. Es betreffe 9673 Impfungen, die im Zeitraum vom 5. März bis zum 20. April vorgenommen wurden. Um die möglicherweise fehlende Impfungen nachzuholen, werden die Betroffenen nun vom Landkreis Friesland angeschrieben.
Ende April hatte eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums bei Schortens eingeräumt, sechs Spritzen statt mit dem Biontech-Impfstoff
Wie der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, Peter Beer, bei der Pressekonferenz sagte, müsse nach Zeugen-Aussagen "mit hoher Wahrscheinlichkeit" davon ausgegangen werden, dass innerhalb des Zeitraumes weitere Menschen anstelle des Impfstoffes Kochsalzlösungen erhalten haben. "Wir haben den begründeten Verdacht für eine Gefahr", sagte Beer. Die Frau schweigt zu den Vorwürfen. Der Zeitraum und die genaue Zahl der Betroffenen lasse sich daher nicht weiter eingrenzen./jap/DP/stw
Quelle: dpa-AFX