BERLIN/FRANKFURT(dpa-AFX) - Nach dem flächendeckenden Warnstreik des Lufthansa
Die Parteien haben sich zwei Tage Zeit genommen, so dass ein Abschluss am Donnerstag möglich erscheint. Für den Fall einer Nicht-Einigung hat Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle bereits mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen zur Hauptreisezeit gedroht. Sie verlangte, dass Lufthansa ein abschlussfähiges Angebot vorlegt.
Verdi hatte am vergangenen Mittwoch mit ihrem Warnstreik mehr als 1000 Lufthansa-Flüge und damit nahezu das gesamte Flugprogramm ausfallen lassen. Rund 134 000 Fluggäste mussten ihre Pläne ändern, etliche Passagiere strandeten an den Drehkreuzen. Zuvor war bislang in zwei Runden verhandelt worden.
Die Gewerkschaft verlangt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchgehend Gehaltssteigerungen von 9,5 Prozent, mindestens aber 350 Euro im Monat, woraus sich in den unteren Gehaltsgruppen höhere Steigerungen ergeben würden. Zudem sollen die Mindeststundenlöhne auf mindestens 13 Euro steigen und später einen tariflich fest vereinbarten Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn haben. Dieser steigt zum 1. Oktober dieses Jahres auf 12 Euro.
Der Konzern hatte bei einer Laufzeit von 18 Monaten eine zweistufige Erhöhung der Grundvergütung um zusammen 250 Euro angeboten. Daraus ergäben sich für Vergütungsgruppen bis 3000 Euro brutto zweistellige Zuwachsraten, hatte das Unternehmen vorgerechnet. Zudem sollte es ab Juli 2023 für alle zwei Prozent mehr Geld geben, falls der Konzern wieder Gewinne macht. Diese Koppelung an das Konzernergebnis lehnt Verdi ebenfalls ab.
Parallel führt die Lufthansa Sondierungsgespräche mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit. Deren Mitglieder haben bei einer Urabstimmung mit deutlicher Mehrheit unbefristete Streiks gebilligt, die aber zunächst nicht ausgerufen wurden./ceb/DP/ngu
Quelle: dpa-AFX