MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das jüngste Problem an den Antrieben vieler Airbus-Mittelstreckenjets
Pratt & Whitneys Mutterkonzern Raytheon Technologies
Wie viele Flugzeuge davon betroffen sind, wollte Wagner noch nicht prognostizieren. Zwar hat jedes der Flugzeuge zwei Triebwerke gleichen Typs. Diese stammen laut Wagner aber nicht unbedingt aus demselben Produktionszyklus, sodass an manchen Flugzeugen nur ein Triebwerk betroffen sein könnte. Dann müssten mehr als die rechnerisch fälligen 600 Airbus-Maschinen in die Werkstatt.
Ursache des Problems ist laut Wagner ein seltener Zustand eines Metallpulvers, das bei Pratt & Whitney in einem gewissen Zeitraum in die Rohlinge für neue Turbinenscheiben eingeschmolzen wurde. Die betroffenen Exemplare ließen sich klar eingrenzen, erklärte der Manager. Die derzeitige Produktion neuer Triebwerke und Ersatzteile sei davon nicht betroffen. Auch habe MTU selbst dieses Pulver nie verwendet.
Wie lange die Reparaturen pro Triebwerk dauern und wie viel sie kosten werden, muss sich laut Wagner erst noch herausstellen. Er hofft, dass die Arbeiten in vielen Fällen im Zuge ohnehin anstehender Wartungstermine erfolgen können, sodass möglichst wenige Flugzeuge für eine zusätzliche Zeit ausfallen. Das käme auch MTU und Pratt & Whitney zugute. Denn die Reparaturen dürften nach Einschätzung beider Unternehmen kurzfristig den Barmittelfluss belasten. Die Auswirkungen auf den Gewinn von MTU in den kommenden Jahren seien aber voraussichtlich moderat, sagte Wagner.
Das Triebwerk PW1100G-JM kommt etwa bei jedem zweiten Jet aus der A320neo-Familie zum Einsatz. Alle anderen werden vom Leap-Triebwerk der Hersteller Safran
Quelle: dpa-AFX