BERLIN (dpa-AFX) - Der Ausbau der Windkraft an Land hat 2021 zugelegt - das Tempo ist aber aus Sicht der Branche zu niedrig, um Klimaziele zu erreichen. Insgesamt wurden 484 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 1925 Megawatt errichtet, wie der Bundesverband Windenergie sowie der Fachverband VDMA Power Systems am Donnerstag mitteilten. Der sogenannte Bruttozubau erhöhte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent. Weil auch alte Anlagen stillgelegt wurden, lag der Nettozubau bei 1692 Megawatt.
Der Zubau befinde sich nach wie vor auf einem niedrigen Niveau, so die Verbände. Nach dem Einbruch 2019 habe es aber im zweiten Jahr in Folge Zuwächse gegeben.
Fast drei Viertel der neu installierten Leistung wurde 2021 in Niedersachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein realisiert. Spitzenreiter mit jeweils 104 neuen Anlagen waren Niedersachsen und Brandenburg. Der geringste Zubau, abgesehen von den Stadtstaaten, erfolgte in Bayern, dem Saarland und Sachsen. Im flächenmäßig größten deutschen Bundesland Bayern kamen gerade einmal acht Windkraftanlagen dazu.
"Der Zubau steigt, allerdings nur regional und insgesamt mit zu geringem Tempo", sagte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie. Der aktuelle Zubau sei nicht ausreichend, sagte Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer von VDMA Power Systems. Niedrige Ausbauvolumen führten mittelfristig auch zu Problemen bei der Versorgungssicherheit. Für das Gesamtjahr 2022 erwarten die Verbände einen Ausbau von 2,3 bis 2,7 Gigawatt. Die Bundesregierung will den Ausbau beschleunigen./hoe/DP/jha
Quelle: dpa-AFX