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Mehr Flugreise-Beschwerden bei Schlichtungsstelle im September

Mehr Flugreise-Beschwerden bei Schlichtungsstelle im September
Deutsche Lufthansa -%
06.10.2022 ‧ dpa-Afx

BERLIN (dpa-AFX) - Nach verspäteten oder gestrichenen Flügen zur Sommerreisezeit ist der Ärger vieler Passagiere groß. Die Zahl der Beschwerden über Fluggesellschaften bei der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) stieg auch im September deutlich. Im Bereich Flug gingen nach Daten der SÖP 3808 Schlichtungsanträge ein. Das waren 224 Prozent mehr als im September 2021, der noch von der Pandemie geprägt war. Gegenüber dem Vorkrisen-September 2019 wurde ein Anstieg um 13 Prozent verzeichnet.

In diesem Sommer mussten insbesondere wegen Personalengpässen an Flughäfen und bei Fluggesellschaften Tausende Verbindungen gestrichen werden. Bereits im August waren bei der Schlichtungsstelle 2593 Anträge eingegangen, was 215 Prozent mehr als im Vorjahresmonat waren. Bei Ärger müssen sich Reisende mit ihrem Anliegen immer erst an das jeweilige Unternehmen wenden, bevor ein Schlichtungsantrag möglich ist. "Die Fälle aus dem Sommer erreichen uns jetzt", berichtete SÖP-Geschäftsführerin Sabine Cofalla. Nach ihrer Einschätzung könnte die Zahl der Schlichtungsanträge im Oktober weiter hoch sein und etwa auf dem Niveau des Septembers liegen.

Die SÖP ist von der Bundesregierung als Schlichtungsstelle für Verkehr und Reisen anerkannt. Zum größten Teil geht es um eine Entschädigung bei Verspätungen oder Ausfällen von Flügen und Bahnfahrten.

Für Diskussion sorgte zuletzt die Praxis, dass Reisende ihre Flugtickets bereits bei der Buchung und damit oft Monate im voraus bezahlen müssen. Das Land Niedersachsen hat einen Antrag im Bundesrat gestellt, die Vorkasse bei Flugreisen abzuschaffen. Flugausfälle gingen fast immer zulasten der Passagiere. Diese müssten sich im Falle einer Stornierung mühsam und teils langwierig um eine Rückerstattung bemühen, argumentiert die Landesregierung.

Die Branche lehnt die auch von Verbraucherschützern verlangte Abkehr von der Vorkasse ab. Der Branchenverband BDL argumentiert unter anderem, mit dem vorab eingenommenen Geld erreichten die Fluggesellschaften eine größere Planungssicherheit und könnten die Maschinen optimal auslasten, was auch positiv für das Klima sei. Die Kunden könnten zudem von Frühbucherrabatten profitieren./mar/DP/zb

Quelle: dpa-AFX

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