BERLIN (dpa-AFX) - Im kommenden Monat werden in Deutschland voraussichtlich mehr als 31 Millionen Corona-Impfdosen ausgeliefert. Das geht aus Unterlagen des Bundesgesundheitsministeriums für die Länder zum Impfgipfel am Donnerstag hervor. Von den ursprünglich für das gesamte zweite Quartal 80 Millionen zugesagten Impfdosen wurden demnach 31 Millionen geliefert.
LIEFERUNGEN JUNI: Wochenweise Lieferpläne lägen bis Ende Juni bisher nur von den Herstellern Biontech
IMPFQUOTE PRO IMPFSTOFF: Insgesamt wurden in den Ländern laut den Angaben bisher im Schnitt 88 Prozent der gelieferten Impfdosen verimpft - die Spanne reicht von 76 Prozent in Brandenburg bis 98 Prozent in Bremen. Vom Biontech-Präparat wurden 91 Prozent verimpft, von Moderna 76 Prozent und von Astrazeneca 87 Prozent. Bei Johnson & Johnson liegt die Quote bisher nur bei 35 Prozent, allerdings bei erst 425 000 gelieferten Dosen. Es ist der einzige Impfstoff, bei dem eine Impfung reicht, weshalb mobile Impftrupps ihn etwa bei Obdachlosen einsetzen, bei denen nicht leicht zwei Termine in größerem Abstand ausgemacht werden können.
DRITTES QUARTAL: Für das dritte Quartal liegen laut Gesundheitsministerium außer von Moderna bisher keine Lieferpläne vor. "Die Hersteller sind gefordert, diese so zeitnah als möglich zu übersenden", so das Ressort von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Erwartet würden für das dritte Quartal insgesamt über 120 Millionen Impfstoff-Dosen.
LIEFERUNGEN AN DIE LÄNDER: Für die Impfzentren wurden und werden gemäß den Plänen im Mai und Juni zwischen 2,4 und 2,6 Millionen Dosen pro Woche an die Länder geliefert - 22,4 Millionen Dosen. Ein Sonderkontingent von 351 000 Dosen für Länder mit Grenzgebieten werde den anderen Ländern in der letzten Juniwoche ausgeglichen.
LIEFERUNGEN AN DIE PRAXEN: 65 000 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte beteiligen sich aktuell an der Impfkampagne, wie das Ministerium weiter aufführt. In den sieben Wochen, seitdem auch die Praxen impfen, seien dort 12,6 Millionen Dosen gespritzt worden. Betriebsärzte und niedergelassene Privatärzte sollen routinemäßig ab dem 7. Juni impfen.
ENDE DER PRIORISIERUNG: Menschen mit besonderem Risiko wie Alter, Vorerkrankungen oder bestimmten Berufen, die noch nicht geimpft sind, sollen auch weiter vorrangig an die Reihe kommen. Zwar soll am 7. Juni wie beschlossen die Priorisierung aufgehoben werden. Aber: "Auch nach der Aufhebung der Impfpriorisierung stellen die Länder sicher, dass etwaige Nachzügler aus den Priorisierungsgruppen möglichst kurzfristig ein Impfangebot erhalten können." Die Länder könnten auch entscheiden, die Priorisierung in Impfzentren aufrecht zu erhalten. Mehr als 75 Prozent der Über-60-Jährigen seien im Bundesschnitt mindestens einmal geimpft, über 30 Prozent voll geschützt.
IMPFSTOFF FÜR KINDER UND JUGENDLICHE: Für die Impfung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren will der Bund den Ländern die nötigen Impfdosen zur Verfügung stellen, wenn das Vakzin von Biontech/Pfizer dafür zugelassen wird. Angesichts von 5,3 Millionen Menschen dieses Alters geht der Bund von jeweils 3,18 Millionen Dosen für die Erst- und die Zweitimpfung als Bedarf auf - bei einer angenommenen Impfbereitschaft von 60 Prozent./bw/DP/stw
Quelle: dpa-AFX