JENA (dpa-AFX) - Nach Ansicht eines deutschen Mediziners kann die Entscheidung der dänischen Behörden, die Verabreichung des Astrazeneca
"Die Entscheidung verursacht wahrscheinlich mehr Schaden, als dass sie potenzielle Impfkomplikationen verhindert, von denen wir derzeit nicht einmal wissen, ob es überhaupt Impfkomplikationen sind", sagte Pletz. Das sei eine unangemessene Nutzen-Risiko-Abwägung gewesen.
Dänemark hatte entschieden, vorübergehend niemanden mehr mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca zu impfen. Als Grund wurden Berichte über einen Todesfall und schwere Erkrankungen durch Blutgerinnsel nach der Impfung genannt. Man könne jedoch noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blutgerinnseln bestehe, hieß es. Norwegen und Island folgten der Entscheidung Dänemarks.
Pletz kommt wie auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA zu dem Schluss, dass die Rate der Thrombosekranken nach einer Impfung mit dem Astrazeneca-Präparat dem spontanen Auftreten dieser Erkrankung in der Normalbevölkerung entspricht. Bis 10. März hat die EMA 30 Fälle von "thromboembolischen Ereignissen" bei fast fünf Millionen mit dem Astrazeneca-Vakzin geimpften Menschen registriert.
Deutschland setzt die Impfungen mit diesem Präparat nicht aus. Das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) teilte am Donnerstagabend mit, aus seiner Sicht und nach Überzeugung der EMA überwiege der Nutzen der Impfung die bekannten Risiken./hu/DP/zb
Quelle: dpa-AFX