LONDON (dpa-AFX) - Die britische Regierung hat sich kritisch zum kürzlich gestoppten Export von Astrazeneca-Impfstoff von Italien nach Australien geäußert. "Die weltweite Erholung hängt von internationaler Zusammenarbeit ab und wir sind alle auf globale Zusammenarbeit angewiesen. Beschränkungen einzuführen, gefährdet die globalen Bemühungen, das Virus zu bekämpfen", sagte ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson am Freitag zu Reportern.
Der Sprecher fügte hinzu: "Wir erwarten, dass sich die EU weiterhin an ihre Zusagen hält." EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen habe in einem Gespräch mit Johnson Anfang des Jahres versichert, dass der Exportkontrollmechanismus der EU dazu gedacht sei, Transparenz herzustellen und nicht Unternehmen davon abzuhalten, ihre vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen.
Am Donnerstag war in Brüssel bekannt geworden, dass Italien die Lieferung von 250 000 Dosen des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca an Australien verhindert hat. Damit wurde erstmals die Corona-Impfstoff-Ausfuhr aus der EU in einen Drittstaat gestoppt. Die Exportkontrollen richten sich besonders gegen Hersteller, die ihre EU-Lieferpflichten nicht erfüllen./cmy/DP/mis
Quelle: dpa-AFX