BERLIN (dpa-AFX) - Die Spitze der Linken ist strikt gegen längere Laufzeiten für Atomkraftwerke und drängt die Grünen, entsprechende Forderungen der FDP abzuwehren. "Es darf keine Verlängerung der Atomkraftwerke geben", sagte Parteichefin Janine Wissler am Montag in Berlin. Die Grünen dürften ihren Gründungskonsens nicht aufgeben.
Wissler argumentierte unter anderem, Windparks würden abgeregelt, wenn zeitweise zu viel Strom im Netz sei - das behindere den Ausbau der erneuerbaren Energien. Auch sei Atomkraft wegen verheerender Folgen des Uranabbaus und hohen Wasserverbrauchs nicht umweltfreundlich. Stattdessen forderte Wissler ein sogenanntes Repowering bestehender Wind- und Solaranlagen, also eine Ertüchtigung für höhere Stromerzeugung.
In der Ampel-Koalition streiten seit Tagen vor allem FDP und Grüne, ob und wie lange die drei noch laufenden Atomkraftwerke weiter betrieben werden sollen. Die Grünen wollen die beiden süddeutschen Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 bis zum 15. April in Reserve halten und bei Bedarf weiter für die Stromerzeugung nutzen. Die FDP will auch das dritte Atomkraftwerk Emsland am Netz halten und alle drei bis ins Jahr 2024 hinein laufen lassen. Gegebenenfalls sollen bereits stillgelegte AKW reaktiviert werden./vsr/DP/mis
Quelle: dpa-AFX