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Kreise: JPMorgan prüft Rohstoffgeschäft nach Verwerfungen am Nickelmarkt

Kreise: JPMorgan prüft Rohstoffgeschäft nach Verwerfungen am Nickelmarkt
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05.04.2022 ‧ dpa-Afx

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach schweren Verwerfungen am Nickelmarkt stellt die US-Bank JPMorgan Chase & Co. Kreisen zufolge ihre Geschäfte mit Rohstoffkunden auf den Prüfstand. In der Folge könnte sich die Bank aus dem Handel zurückziehen und diesem Markt entsprechend Liquidität entziehen. Führende Manager hätte ihre Teams weltweit aufgefordert, das Risiko für einige Rohstoff-Bestandskunden neu zu bewerten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Unter den Kunden befänden sich unter anderem Metallhändler und Ölraffinerien, hieß es.

JPMorgan gilt als eine der größten Institutionen im weltweiten Rohstoffhandel und ist bei weitem die wichtigste bei Metallen. Ein Rückzug der Großbank aus dem Geschäft mit Rohstoffen würde die Märkte zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt belasten. Ohnehin erschweren hohe Preise und eine große Volatilität - auch durch den Krieg in der Ukraine - das Geschäft. Wie das Ergebnis der Prüfungen aussieht, sei allerdings vollkommen offen, zitierte Bloomberg ihre Quellen.

Am 8. März war der Preis für eine Tonne Nickel innerhalb kurzer Zeit um mehr als 100 Prozent über die 100 000-Dollar-Marke gestiegen. Der Handel wurde daraufhin für mehrere Tage ausgesetzt. Bei der Wiederaufnahme gab es zum Teil starke Schwankungen und Handelsunterbrechungen. Experten führen den extremen Preisanstieg vor allem auf Spekulanten zurück, die zuvor auf fallende Kurse gesetzt hatten. Der Preisanstieg habe zu einem sogenannten "Short Squeeze" geführt, also einem sich selbst beschleunigenden Prozess aufgrund zahlreicher Wetten auf fallende Preise bei zugleich großer Angebotsknappheit. Steigt der Preis dann immer weiter, geraten immer mehr Spekulanten in Schieflage, die auf fallende Kurs gesetzt haben. Sie müssen dann Nickel kaufen, um ihre Positionen glattzustellen, was den Preis noch höher treibt.

Das geringe Angebot ist auch eine Folge des Ukraine-Kriegs, wenngleich der Nickelpreis schon vor dem Krieg deutlich gestiegen war. Zuletzt pendelte sich der Preis für Nickel bei Kursen über der Marke von 30 000 Dollar ein. Er lag damit immer noch circa 60 Prozent über dem Niveau von Ende 2021 und ein Drittel über dem Stand vom 23. Februar, also vor der russischen Invasion in die Ukraine./ngu/zb/stk

Quelle: dpa-AFX

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