BERLIN (dpa-AFX) - Der Wirtschaftsprüfer, der für die Sonderprüfung zum Bilanzbetrug beim früheren Dax
Das Ergebnis sei trotzdem klar gewesen: Für die Geschäfte mit Drittpartnern in Asien habe Wirecard keine ausreichenden Nachweise zur Existenz von Kundenbeziehungen und daraus angeblich erzielten Umsätzen vorgelegt. Diese Geschäfte sollen bei Wirecard zuletzt mehr als die Hälfte des Umsatzes und einen Großteil des Gewinns ausgemacht haben. Es habe aber keine ausreichenden Nachweise zur Höhe der Umsätze, zu Kontoständen oder Zahlungseingängen gegeben, berichtete Geschonneck.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG war im Oktober 2019 mit der Sonderprüfung beauftragt worden, nachdem es mehrere Berichte über Unregelmäßigkeiten bei dem Tech-Konzern gab. Ihr Untersuchungsbericht brachte den Skandal erst richtig ins Rollen. Im Sommer räumte der inzwischen insolvente Dax-Konzern dann Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro ein.
Das einst als deutsche Technologiehoffnung gehandelte Unternehmen machte nach bisherigem Stand der Ermittlungen jahrelang Verluste. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass seit 2015 Scheingewinne auswiesen wurden. Allein Banken und Investoren verloren nach ihren Berechnungen mehr als drei Milliarden Euro./tam/DP/eas
Quelle: dpa-AFX