(Im ersten Absatz wurde der Prozentsatz des Vorjahreswertes Onlinebanking berichtigt. Es waren 73 rpt 73 Prozent.)
BERLIN (dpa-AFX) - Ältere Menschen in Deutschland nutzen für die Erledigung ihrer Finanzgeschäfte immer häufiger ein Smartphone, Tablet-Computer oder PC. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom hervor, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Im vergangenen Jahr verdoppelte sich fast der Anteil der Menschen ab 65 Jahren, die ihre Bankgeschäfte online abwickeln von 22 Prozent auf 39 Prozent. In der gesamten Bevölkerung setzen mittlerweile vier von fünf Befragten (80 Prozent) auf Online-Banking. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 73 Prozent.
Bitkom-Präsident Achim Berg sagte, die allermeisten Menschen erledigten Bankgeschäfte schon seit einigen Jahren ganz selbstverständlich digital. "Nur die Älteren blieben beim Online-Banking weitestgehend außen vor. Seit Corona erleben wir einen regelrechten Sturm der Seniorinnen und Senioren auf die Online-Filialen der Banken."
Dabei nimmt das Smartphone eine immer stärkere Rolle ein, wie die Umfrage ergab. Zwar liegt der Laptop mit 83 Prozent weiter auf Platz 1, das Smartphone nimmt mit 64 Prozent aber schon auf Platz 2 ein und hat damit den Desktop-PC (51 Prozent) und den Tablet-Computer (44 Prozent) überholt.
Das Digitalangebot einer Bank spielt inzwischen auch eine maßgebliche Rolle, wenn Kundinnen und Kunden sich für ein Institut entscheiden. Zwar liegen hier klassische Auswahlkritieren wie die Höhe der Einlagensicherung (98 Prozent), die Höhe der Bankgebühren (97 Prozent) und die kostenlos nutzbaren Geldautomaten (97 Prozent) noch vorne. Doch knapp dahinter folgt bereits eine benutzerfreundliche Online-Banking-App (86 Prozent). Die App ist der Bitkom-Umfrage zufolge inzwischen wichtiger als das Herkunftsland der Bank (82 Prozent), der gebührenfreie Zugang zu Bargeld im Ausland (78 Prozent) oder das Thema Nachhaltigkeit (75 Prozent).
Großes Potenzial sieht Bitkom noch bei Versicherungen, denn der Trend zum Online-Banking dürfte auch Auswirkungen auf die diese Branche haben. 57 Prozent derjenigen, die bereits Online-Banking nutzen, können sich vorstellen, ihre Versicherungsangelegenheiten auch gleich direkt im Online-Banking zu erledigen. Gleichzeitig sind nur 44 Prozent aller Befragten der Meinung, dass sie einen guten Überblick über ihre Versicherungen haben. Ein Drittel (37 Prozent) würde gerne mehr Versicherungsprodukte digital abschließen. Die Hälfte (53 Prozent) hat bislang schon einmal online eine Versicherung abgeschlossen./chd/DP/mis
Quelle: dpa-AFX