FRANKFURT (dpa-AFX) - Rote Zahlen zum Jahresauftakt: Der radikale Konzernumbau inklusive des Abbaus Tausender Jobs hält die Commerzbank
Die Bank hatte Anfang April mitgeteilt, dass das Quartalsergebnis durch Abfindungen und weitere Kosten im Zusammenhang mit dem Konzernumbau in Höhe von insgesamt rund 470 Millionen Euro belastet sein wird. Die Gesamtkosten für den bis 2024 laufenden Konzernumbau hatte der Vorstand auf 1,8 Milliarden Euro beziffert. Etwa die Hälfte davon wurde bereits im vergangenen Jahr in der Bilanz berücksichtigt.
Mit einem harten Sparkurs will der seit Jahresbeginn amtierende Konzernchef Manfred Knof das Institut, dessen größter Anteilseigner seit der Finanzkrise 2008/2009 der deutsche Staat ist, zurück in die Erfolgsspur führen. Die Zahl der Vollzeitstellen soll konzernweit bis Ende 2024 von knapp 40 000 auf 32 000 zusammengestrichen werden. Das Filialnetz in Deutschland wird auf 450 Standorte fast halbiert. Auch das Auslandsnetz wird geschrumpft.
Nach einem Verlust von rund 2,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr peilt der neu formierte Vorstand zumindest operativ 2021 ein positives Ergebnis an. Wenn dann 2024 alle Sparpläne umgesetzt sind, will die Bank im Tagesgeschäft 2,7 Milliarden Euro verdienen. Mit einem Nachsteuergewinn rechnen Analysten ab dem kommenden Jahr.
Knofs oberstes Ziel ist die Senkung der Kosten: Von rund 6,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr sollen sie bis 2024 um 1,4 Milliarden Euro gedrückt werden. Dann sollen auch für die Aktionäre des Frankfurter MDax
Eine Woche nach Vorlage der Quartalszahlen stellt sich die Commerzbank-Führung den Anteilseignern. Bei der Hauptversammlung (18.5.), die coronabedingt erneut online abgehalten wird, spielen Personalien eine große Rolle. Auf der Tagesordnung steht die Wahl von fünf neuen Mitgliedern für den Aufsichtsrat - inklusive des neuen Chefkontrolleurs Helmut Gottschalk. Der 69-Jährige ist Nachfolger von Hans-Jörg Vetter, der das Amt krankheitsbedingt bereits nach wenigen Monaten wieder aufgab./ben/DP/zb
Quelle: dpa-AFX