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Klimawandel: Indonesier belangen Schweizer Zementkonzern

Klimawandel: Indonesier belangen Schweizer Zementkonzern
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12.07.2022 ‧ dpa-Afx

BERN (dpa-AFX) - Durch den Klimawandel betroffene Inselbewohner im Pazifischen Ozean gehen rechtlich gegen einen der führenden Zementhersteller der Welt vor. Eine Frau und drei Männer, die auf der indonesischen Insel Pari leben, verlangen von dem Schweizer Konzern Holcim unter anderem Entschädigungen für klimabedingte Schäden, wie das Schweizer Hilfswerk Heks am Dienstag in Bern berichtete. Die vier, darunter Fischer und eine Hotelbetreiberin, verlangen zudem, dass Holcim seinen CO2-Ausstoß schnell und deutlich senkt und sich an der Finanzierung notwendiger Flutschutzmaßnahmen beteiligt.

Die Inselbewohner haben nach Angaben von Heks am Sitz der Firma im Schweizer Kanton Zug ein Schlichtungsgesuch eingereicht. Wenn Versuche der Schlichtungsbehörde, eine einvernehmliche Lösung zu erreichen, scheitern, kann die Partei, die das Gesuch eingereicht hat, klagen. Es sei das erste Mal, dass eine Firma in der Schweiz wegen ihres Beitrags zum Klimawandel belangt werde, teilte Heks mit.

Holcim hat konkret mit der Insel Pari nichts zu tun. Das Unternehmen gehört aber zu den führenden Zementherstellern weltweit. Neben der Energie-, Stahl- und chemischen Industrie gehören Zementhersteller zu den größten Verursachern der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen.

Das Unternehmen bezeichnet seinen Zement selbst als "einen der kohlenstoffeffizientesten Zemente der Welt". Zu dem Schlichtungsgesuch äußert es sich auf Anfrage nicht, teilt aber mit, dass es Ziel der Firma sei, bis 2050 klimaneutral zu werden.

Auf Pari, rund 30 Kilometer von der indonesischen Hauptstadt Jakarta entfernt, nehmen Überflutungen zu, weil der Meeresspiegel steigt, berichten die Bewohner. Häuser, Geschäfte und Straßen werden dadurch beschädigt, Touristen bleiben aus. "Werden die globalen CO2-Emissionen nicht rasch reduziert, dürfte die Insel in 30 Jahren zu weiten Teilen unter Wasser stehen", teilte Heks mit./oe/DP/mis

Quelle: dpa-AFX

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