LEIPZIG/HALLE (dpa-AFX) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Klage gegen den geplanten Ausbau des Frachtflughafens Leipzig/Halle eingereicht. Wie die Landesverbände Sachsen und Sachsen-Anhalt mitteilten, besteht das Ziel der Klage darin, den Beschluss der zuständigen Behörden gerichtlich überprüfen zu lassen. Dieser Beschluss ermöglicht ab 2032 eine Verdopplung der Umschlagskapazität des bereits jetzt zweitgrößten Frachtflughafens Deutschlands.
"Fatale Missachtung der Klimakrise"
Der Ausbau sei trotz zahlreicher Einwände von Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden und Trägern öffentlicher Belange genehmigt worden, hieß es. "Gegen einen solchen Beschluss bleibt der Zivilgesellschaft letztlich nur der Rechtsweg", sagte der Vorsitzende des sächsischen Landesverbands, Felix Ekardt.
Es müsse geklärt werden, ob der Ausbau angesichts der Klimakrise, der Gesundheitsbelastungen und der enormen öffentlichen Kosten überhaupt rechtmäßig sei. "Die Verdopplung der Kapazität eines Frachtflughafens in Zeiten der Klimakrise ist nicht nur ein Schritt in die falsche Richtung, sondern eine fatale Missachtung der Lebensgrundlagen künftiger Generationen", so Ekardt.
Die sächsische Landesdirektion hatte die Erweiterung des Flughafens im September genehmigt. Bei dem Projekt soll der Vorfeldbereich um 39 Hektar innerhalb des Flughafenareals erweitert werden. Damit sollen die Abfertigungskapazitäten für Fracht deutlich erhöht werden.
500 Millionen Euro für neues Drehkreuz
Der Flughafen Leipzig/Halle an der Grenze von Sachsen und Sachsen-Anhalt ist inzwischen der zweitgrößte Fracht-Airport in Deutschland. Für Frachtmaschinen gibt es eine Nachtflugerlaubnis. Die Mitteldeutsche Flughafen AG als Betreiber will 500 Millionen Euro investieren. Das Versandunternehmen DHL Express plant am Flughafen die Erweiterung seines Logistik-Drehkreuzes./djj/DP/mis
Quelle: dpa-AFX