BONN (dpa-AFX) - Viele Kinderärzte stehen für die seit Montag auch für Heranwachsende ab 12 Jahren mögliche Schutzimpfung gegen das Coronavirus bereit. Die niedergelassenen Kinderärzte immunisierten bereits seit Wochen junge Patienten ab 16 Jahren, primär die besonders gefährdeten Jugendlichen mit Vorerkrankungen, schilderte eine Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Da die Ständige Impfkommission (Stiko) für die Gruppe ab 12 Jahren bisher keine generelle Impfempfehlung gegeben habe, sei der individuelle Beratungsbedarf in den Praxen groß. Zudem fehle Impfstoff.
Eine Immunisierung mit dem Vakzin von Biontech
In jedem einzelnen Fall müsse ausführlich in der Praxis beraten und beurteilt werden, ob eine Impfung sinnvoll sei. "Wir haben viele Jugendliche, aber auch schon Kinder im Alter von 12, 13 Jahren, die sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen und selbst nach einer Impfung fragen", berichtete die Kinderärztin. Aktuell sei ein großes Problem der viel zu knappe Impfstoff.
"Wir erfahren immer erst am Donnerstag, was am folgenden Montag geliefert wird." Da Biontech für Erstimpfungen derzeit stark rationiert sei, erhielten viele Kinderarztpraxen nur eine einstellige Zahl Impfdosen für eine ganze Woche - bei mehr als 100 jungen Patienten auf der Warteliste. Zudem erschwerten die nahenden Schulferien die Planungen zusätzlich. Auch wenn die Priorisierung für alle Altersgruppen offiziell aufgehoben ist, impfen Kinderärzte der Verbandssprecherin zufolge zunächst auch weiter vor allem ihre gefährdeten Patienten, etwa mit Down-Syndrom oder Herz- und Lungenerkrankungen./wa/DP/fba
Quelle: dpa-AFX