BERLIN (dpa-AFX) - Wie kann Netflix
Special Agent John Hartley (Johnson) ist zunächst dem Kunstdieb Nolan Booth (Reynolds) auf den Fersen. Was als Katz-und-Maus-Spiel beginnt, mündet bald in einen Gefängnisausbruch, um danach in eine Gaunerkomödie im Stil von "Ocean's Eleven" umzuswitchen. Der Polizist braucht den Langfinger Booth, um "den Läufer" zur Strecke zu bringen, eine raffinierte Verbrecherin (Gadot), weltweit Schrecken der Museen.
Die Hatz führt die drei auf die Tanzfläche, in den Dschungel und zu einem Nazi-Schatz. Indiana-Jones-Fans haben so manches Déjà-vu. Überhaupt bedient sich der Film bei zahlreichen Hollywood-Klassikern. Offenbar wollte der Streamingriese alles mixen für einen Mega-Erfolg.
Denn die Messlatte liegt inzwischen sehr hoch. Die brutale koreanische Thrillerserie "Squid Game" wurde in den ersten vier Wochen nach dem Start in 142 Millionen Haushalten angeschaut. Das ist ein neuer Bestwert für Netflix und zugleich ein Wachstumstreiber.
Nachdem die Corona-Pandemie 2020 zu einem regelrechten Ansturm von Abonnenten geführt hatte, ließ das Wachstum im ersten Halbjahr 2021 stark nach. Es fehlten einfach die Film- und Serienhits. Im dritten Quartal legte die weltweite Abonnentenzahl um 4,4 Millionen auf knapp 214 Millionen zu. Netflix muss nach "Squid Game" nun weiter liefern. Neben vorhersehbaren Hits wie der zweiten Staffel der Fantasyreihe "The Witcher" dürfte "Red Notice" in den Plänen prominent vorkommen.
Da überrascht nicht, dass "Red Notice" mit geschätzten Investitionen von bis zu 200 Millionen Dollar laut US-Branchenportalen einer der kostspieligsten, wenn nicht sogar der bisher teuerste Netflix-Film ist. Nur logisch, dass die Produktplatzierung etwa für Sportwagen und Software so aggressiv eingesetzt worden ist wie selten zuvor./coh/DP/zb
Quelle: dpa-AFX