GÜTERSLOH (dpa-AFX) - Der Bertelsmann-Konzern muss sich bei dem Börsengang der Dienstleistungssparte Majorel an diesem Freitag mit weniger Einnahmen als erhofft begnügen. Inklusive der Mehrteilungsoption fließen an ihn nun 380 Millionen Euro, wie Bertelsmann am Donnerstagabend nach Börsenschluss mitteilte. Grund dafür ist, dass als Ausgabepreis für eine Majorel-Aktie auf 33 Euro festgelegt wurde. Damit erreichte das Papier nur das untere Ende der Spanne von 32 bis 39 Euro. Bertelsmann bleibe strategischer Aktionär von Majorel, hieß es weiter.
Am Freitag sollen gut 20 Millionen existierende Aktien an der Euronext
Majorel entstand Anfang 2019. Bertelsmann und Saham gingen dazu eine Partnerschaft ein und legten einige ihrer Geschäftsbereiche zusammen, um einen führenden Anbieter von Kundenservice-Leistungen - im Bereich Customer Experience - aufzubauen. Dabei handelt es sich um die Optimierung der Beziehungen eines Unternehmens zu seinen Kunden unter anderem mit technischen Lösungen.
Majorel ist in rund 30 Ländern mit mehr als 60 000 Beschäftigten aktiv. Der Umsatz lag laut Bertelsmann-Bilanz 2019 bei 1,2 Milliarden Euro und 2020 bei rund 1,38 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wuchs der Majorel-Umsatz laut Rabe um 35 Prozent.
Die Dienstleistungssparte Arvato - zu der auch Majorel hinzugerechnet wird - ist in der Bertelsmann-Bilanz eine wichtige Säule. Vergleicht man die Umsätze innerhalb des Konzernportfolios, so steuerte der Bereich Arvato 2020 den zweitgrößten Posten mit rund 4,4 Milliarden Euro bei. An der Spitze steht das TV-Geschäft der RTL Group
Bertelsmann treibt zurzeit viele Veränderungen voran. Diese betreffen vor allem die RTL Group: In europäischen Märkten sollen größere Einheiten entstehen, um im jeweiligen Markt mit TV und Streaming den weltweiten Streaminganbietern wie Netflix
Quelle: dpa-AFX