HANNOVER (dpa-AFX) - Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental
Seit Jahren will der Konzern die Sparte mit Teilen für Verbrenner- und Elektroantriebe vom restlichen Geschäft trennen und sich damit stärker auf Software, Elektronik, Sicherheit und das lukrative Reifengeschäft konzentrieren. Bisher war das an widrigen Marktbedingungen und auch Problemen im eigenen Geschäft gescheitert, einen zunächst geplanten Teilbörsengang mit entsprechendem Geldzufluss und weiterer Conti-Kontrolle verwarf das Management zudem. Die Zustimmung zum Spin-Off durch die Aktionäre gilt wegen der Mehrheitsverhältnisse als sicher: 46 Prozent des Gesamtkonzerns gehören der Industriellenfamilie Schaeffler, die auch den fränkischen Zulieferer gleichen Namens kontrolliert.
Conti war im vergangenen Jahr wie die gesamte Branche in der Corona-Pandemie in ein tiefes Loch gefallen, hatte aber auch vorher schon rote Zahlen geschrieben. Daher verhandelt das Unternehmen derzeit weiter mit Arbeitnehmern über das Sparprogramm, das bis 2023 die jährlichen Bruttokosten um über eine Milliarde Euro senken soll (inklusive Vitesco).
Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle sprach auf dem Aktionärstreffen von "eingehenden Diskussionen", die vor allem die "weitergehenden Einschnitte" beträfen. Vor allem die geplanten Werksschließungen in Aachen und dem hessischen Karben hatten für Proteste gesorgt. In Aachen hatte Conti-Chef Nikolai Setzer zuletzt ein Stück weit eingelenkt, das Reifenwerk wird demnach ein Jahr länger als geplant bis Ende 2022 produzieren./men/jha/
Quelle: dpa-AFX