ASCHHEIM/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Zerschlagung des Skandalkonzerns Wirecard
An Wirecard South Africa gab es laut Insolvenzverwalter Interesse auch internationaler Investoren, weil die Gesellschaft ihre eigene technische Plattform für die Abwicklung elektronischer Bezahlvorgänge hat. Adumo ist ein in 13 afrikanischen Ländern tätiges Unternehmen, das nach eigenen Angaben jährlich Zahlungen in Höhe von umgerechnet etwa 36 Milliarden Euro abwickelt.
Zuvor hatte Jaffé mit dem Verkauf von Wirecard-Tochtergesellschaften und Know-how etwa eine halbe Milliarde Euro erlöst. Damit hatte der Insolvenzverwalter die Erwartungen mancher Gläubigeranwälte schon vor dem Südafrika-Deal übertroffen.
Der Schuldenberg, den der in Untersuchungshaft sitzende frühere Vorstandschef Markus Braun und seine mutmaßlichen Komplizen hinterlassen haben, ist jedoch weitaus höher. Nach Berechnungen der Münchner Staatsanwaltschaft haben Banken und Investoren mutmaßlich mehr als drei Milliarden Euro verloren. Mittlerweile haben Gläubiger und Aktionäre im Insolvenzverfahren Forderungen in zweistelliger Milliardenhöhe angemeldet.
Abgesehen davon will Jaffé auch die mutmaßlich betrügerischen Wirecard-Bilanzen gerichtlich annullieren lassen. Das sagte ein Sprecher Jaffés, zuvor hatte das "Handelsblatt" berichtet. Die Korrektur falscher Bilanzen ist bei Insolvenzen nach Betrugsfällen das übliches Vorgehen./cho/DP/jha
Quelle: dpa-AFX