PARIS (dpa-AFX) - Die spanische Bankaktie BBVA könnte im März womöglich wieder in den Leitindex der Eurozone zurückkehren. Beim währungsgemischten Stoxx Europe 50 hat zugleich Konkurrentin Santander die Nase vorn. Die Chancen für den deutschen Chiphersteller Infineon auf eine Aufnahme in den EuroStoxx sind dagegen aktuell wieder etwas deutlicher gesunken.
Die Index-Tochter der Deutschen Börse wird mögliche Veränderungen in den europäischen Indizes auf Basis der Schlusskurse vom 26. Februar am darauf folgenden Montagabend, 1. März, bekannt geben. Die Umsetzung etwaiger Änderungen erfolgt dann zum Montag, 22. März.
Laut den jüngsten Daten der Societe Generale (11. Februar) dürfte Nokia die Verbleibekriterien im Leitindex der Eurozone nicht mehr erfüllen. Sie würde daher von der im Börsenwert - gemessen am Streubesitz - am besten positionierten Aktie auf der EuroStoxx-Auswahlliste ersetzt. Aktuell wäre dies die BBVA. Erst einige Plätze dahinter folgt der Autokonzern Stellantis , der bei der Fusion von Fiat Chrysler und dem französischen Autobauer PSA entstanden ist. Dass er für den Ölkonzern Eni als aktuell zweitschwächstem EuroStoxx-Wert aufgenommen wird, scheint jedoch momentan kaum wahrscheinlich.
Infineon dagegen wäre aktuell nicht auf der Auswahlliste. Diese ist jedoch Voraussetzung dafür, um per "Fast-Entry" im März in den Leitindex der Eurozone aufgenommen zu werden. Die Regel besagt, dass Nicht-Mitglieder, die auf der Auswahlliste im Börsenwert Platz 25 oder besser einnehmen, in den EuroStoxx aufgenommen werden. Dafür aber müsste der Infineon-Kurs zurzeit noch weiter zulegen und dabei die am Streubesitz orientierte Marktkapitalisierung diejenige der Beteiligungsgesellschaft Prosus übertrumpfen, wie SocGen-Analyst Yohan Le Jallé schrieb. Aktuell jedoch liegt sie bei den Münchenern bei 42,5 Milliarden Euro und für Prosus bei 44,1 Milliarden Euro.
Im währungsgemischten Stoxx 50 könnte es Le Jallé zufolge zudem einen Wechsel geben zwischen dem Index-Mitglied National Grid , einem britischen Strom- und Gasnetzbetreiber, und dem Indexanwärter Banco Santander. Aktuell jedoch sei dies jedoch recht unwahrscheinlich. Infineon gilt hier zudem ebenfalls als ein möglicher Aufnahmekandidat, verfehlt allerdings auch hier aktuell noch die dafür nötigen Kriterien.
Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann./ck/ag/men
Quelle: dpa-AFX