BERLIN (dpa-AFX) - Nach der geplanten Wiederaufnahme der Corona-Impfungen mit dem Produkt von Astrazeneca
Die Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zur Fortsetzung der Impfungen sei zu begrüßen und auch so zu erwarten gewesen, sagte Watzl. "Es muss nun gut darüber informiert werden, dass es das Risiko der seltenen Hirnvenenthrombosen gibt." Nach Einschätzung des Immunologen wäre es hilfreich, wenn bereits genug Daten vorlägen, um möglicherweise besonders gefährdete Gruppen je nach Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen zu benennen und sie von der Impfung mit Astrazeneca auszuschließen. Noch könne man dies aber nicht.
Ausgehend von den von der EMA genannten, bisher bekannten 25 Fällen bei 20 Millionen Impfungen sei das Risiko seltener Thrombosen "verschwindend gering", sagte Watzl. Es sei auch geringer, als durch einen mRNA-Impfstoff einen allergischen Schock zu erleiden. Angesichts der Wahrscheinlichkeiten, schwere oder tödliche Covid-19-Verläufe zu bekommen, sei es auch in jedem Fall sinnvoller, sich jetzt mit dem Produkt von Astrazeneca impfen zu lassen, anstatt gegebenenfalls Monate auf einen anderen verfügbaren Impfstoff zu warten.
Obwohl der Nutzen der Impfung klar überwiege, sei zu befürchten, dass der Astrazeneca-Impfstoff nach dem Aussetzen der Impfungen bei manchen Menschen mit einem negativen Bauchgefühl verbunden bleiben werde. "Da hilft nur, die Daten nüchtern zu betrachten."/ggr/DP/zb
Quelle: dpa-AFX