LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Immobilienkonzern Adler Group LU1250154413> kommt weiter nicht zur Ruhe. Die laufende Sonderuntersuchung zu den Vorwürfen der Investmentfirma Viceroy solle bis zum 25. März verlängert werden, hieß es in einem am Montagabend veröffentlichten Schreiben des neu gewählten Verwaltungsratsvorsitzenden Stefan Kirsten. Grund ist, dass verschiedene von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG untersuchte Komplexe noch nicht komplett abgearbeitet sind.
So können dem Schreiben zufolge Vorwürfe mit Bezug auf Transaktionen mit angeblichen nahestehenden Personen wegen der derzeit verfügbaren Daten nicht widerlegt werden. Diese Untersuchungen würden daher fortgeführt.
Die Vorwürfe zur Werthaltigkeit des Wohnimmobilienportfolios von Adler seien sämtlich widerlegt worden, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Vorwürfe zum Entwicklungsportfolio hätten bislang nur teilweise widerlegt werden können. Wertdifferenzen beim Entwicklungsportfolio würden gemeinsam weiter untersucht.
Die Loan-to-Value (LtV)-Berechnungen von KPMG auf Basis der in den jeweiligen Finanzberichten veröffentlichten Bilanzdaten zu den jeweiligen Quartalsenden der Jahre 2019 und 2020 gemäß Anleihebedingungen führten nicht zu der vorgeworfenen Überschreitung der in den Anleihebedingungen festgelegten LtV-Schwellenwerte. Diese Berechnungen werden im Hinblick auf verschiedene Szenarien weiter verfeinert.
Kirsten rechnet damit, dass der Abschlussbericht der Untersuchung zeitnah nach dem Ende der verlängerten Frist vorgelegt wird. Der Jahresabschluss soll in der letzten Aprilwoche vorgelegt werden.
Anleger hatten offenbar Schwierigkeiten, die Nachricht einzuordnen. In einer ersten Reaktion sackte der Adler-Kurs auf der Handelsplattform um knapp fünf Prozent zum Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft ab. Zuletzt belief sich das Minus noch auf gut ein halbes Prozent.
Quelle: dpa-AFX