HAMBURG/AARHUS (dpa-AFX) - Die Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag beim Windanlagenhersteller Vestas
"Das deutsche Management hat offenbar noch nicht verstanden, dass wir dringend Lösungen für die Themen der Beschäftigten brauchen. Daher setzen wir den Streik fort und wenden uns nun direkt an die Konzernspitze in Dänemark", erklärte der Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg, Martin Bitter. Weiterhin kategorisch "Nein" zu Verhandlungen zu sagen, sei ein Schlag ins Gesicht für die vielen Kolleginnen und Kollegen, die sich seit Wochen im Streik für bessere Arbeitsbedingungen befänden.
Die Gewerkschaft und die Beschäftigten wollen den Windanlagenbauer mit den Streiks zu Tarifverhandlungen zwingen. Bislang will Vestas Entgeltfragen aber nur mit dem Betriebsrat besprechen. Bei einer Online-Urabstimmung hatten sich deshalb Ende Oktober 88 Prozent der IG-Metall-Mitglieder für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Seit dem 7. November sind daher mit Unterbrechungen immer wieder mehrere Hundert Beschäftigte von Vestas vor allem aus den Bereichen Service und Wartung von Windkraftanlagen in mehrtägigen Streiks.
Für die Gewerkschaft ist der Streit ein Pilot-Konflikt in der Windkraftindustrie. Die IG Metall beklagt seit langem, dass zwar viele Zulieferer der Windindustrie, etwa Maschinenbauer, traditionell dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber bisher weitgehend tariflichen Regeln verweigert. Nach früheren Angaben arbeiten bei Vestas Deutschland 1700 Menschen, 700 als Monteure./klm/DP/he
Quelle: dpa-AFX