FRANKFURT (dpa-AFX) - Die IG Metall verlangt mehr Mitbestimmung und ein Ende des Doppelstimmrechts für Aufsichtsratsvorsitzende in Aktiengesellschaften. Insbesondere bei Standort-Entscheidungen reiche es nicht aus, nur nach den Interessen der Aktionäre zu handeln, sagte der Leiter des IG-Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger, der Deutschen Presse-Agentur. In Zeiten der starken öffentlichen Unterstützung für Betriebe während der Corona-Pandemie müssten sämtliche Interessensgruppen berücksichtigt werden.
"Es geht um tausende Schicksale und den Erhalt von Industriearbeitsplätzen", sagte der Gewerkschafter zum Fall des Autozulieferers Continental
Die Doppelstimme des von der Kapitalseite gestellten Vorsitzenden kommt zum Tragen, wenn es bei Abstimmungen in einem paritätisch besetzten Aufsichtsrat ein Patt gibt. Das sorgt dafür, dass die Arbeitgeberseite die Arbeitnehmer im Zweifel immer überstimmen kann. Auch die IG BCE hat sich mit Blick auf Conti-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle für eine Änderung des Mitbestimmungsgesetzes ausgesprochen./ceb/DP/zb
Quelle: dpa-AFX