MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Halbleiterkrise dürfte die Autoindustrie nach Einschätzung von BMW
Der Bedarf an Elektronikchips sei größer als die Produktionskapazität, und der Aufbau neuer Kapazitäten dauere eineinhalb Jahre. Langfristig werde der Chipmangel für die Autoindustrie aber kein Problem mehr sein, weil sie für Chiphersteller ein attraktiver Partner sei. Ein Joint-Venture mit Chipproduzenten würde die Autobauer nicht weiterbringen, sagte Zipse.
Ungeachtet der Ankündigungen von Konkurrenten will BMW auch weiterhin Benzin- und Dieselautos bauen. "Es gibt keinen Grund, voreilig einen Ausstieg zu verkünden", sagte Zipse. Er sieht BMW "goldrichtig unterwegs". 2030 werde Zipses Einschätzung nach vielleicht die Hälfte der Neufahrzeuge elektrisch sein - vorausgesetzt, die Infrastruktur fürs Laden wachse schnell genug. Wer die andere Hälfte des Marktes nicht mehr bediene, werde "auf Schrumpfungskurs" gehen: "Wer ein profitables, wachsendes Unternehmen sein will, muss das Angebot haben." Technologieoffenheit sei dazu der einzige Weg.
"Unter den Premiumherstellern haben wir die meisten elektrifizierten Fahrzeuge verkauft", betonte Zipse. Das Bestellvolumen für Batteriezellen für die Jahre bis 2030 habe BMW jetzt fast verdoppelt von 12 auf 22 Milliarden Euro. Anders als VW
Vor 2030 will BMW auch ein Wasserstoff-Auto auf den Markt bringen. Die Serie werde groß genug sein, um profitabel zu werden. Wasserstoff sei der einzige Weg, um gerade nicht gebrauchten Wind- und Sonnenstrom zu speichern. Für eine Wasserstoff-Tankstelle brauche es auch keine große Infrastruktur, es genüge ein Container./rol/DP/ngu
Quelle: dpa-AFX