STOCKHOLM (dpa-AFX) - Nach schwachen Geschäften im dritten Geschäftsquartal ist der Modekonzern Hennes & Mauritz (H&M)
H&M will deshalb die Kosten senken. Erste Auswirkungen des Programms, das jährlich rund zwei Milliarden schwedische Kronen (183 Mio Euro) an Einsparungen bringen soll, seien aber erst im zweiten Halbjahr 2023 zu erwarten. An der Börse kamen die Nachrichten am Donnerstag nicht gut an, die Aktie rutschte am Morgen zeitweise um mehr als sieben Prozent ab.
Im dritten Geschäftsquartal (bis Ende August) lief es für die Schweden noch schlechter, als die Analysten befürchtet hatten. Die Bruttomarge fiel mit 49 Prozent niedriger aus als gedacht, ein Jahr zuvor hatte sie noch bei 53,2 Prozent gelegen. Gründe für den Rückgang waren gestiegene Preise für Rohstoffe und Frachtkosten. Und auch der bereinigte operative Gewinn brach ein: Mit 3,01 Milliarden schwedischen Kronen fiel er um mehr als die Hälfte und lag auch deutlich unter den von den Analysten erwarteten 4,34 Milliarden.
Bereits Mitte September hatte H&M mitgeteilt, dass die Geschäfte schwach gelaufen sind. Mit 57,45 Milliarden schwedischen Kronen (5,4 Mrd Euro) lagen die Einnahmen in den Monaten Juni bis August gemessen in den jeweiligen Landeswährungen vier Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.
Im dritten Quartal wirkte sich auch der Mitte Juli angekündigte Rückzug aus Russland negativ auf die Bilanz aus. Der gesamte Abwicklungsprozess habe einmalige Kosten in Höhe von rund 2,1 Milliarden schwedischen Kronen verursacht. Darin enthalten sei bereits eine Rückbuchung von nicht realisierten Wechselkursgewinnen in Höhe von 353 Millionen schwedischen Kronen. Insgesamt fallen damit die Kosten wegen Wechselkurseffekten etwas höher aus als angekündigt.
Zwar hätten sich diese Sonderkosten noch nicht im dritten Quartal auf den Barmittelfluss (Cashflow) ausgewirkt, es sei aber künftig mit einer Belastung von etwa einer Milliarde schwedische Kronen zu rechnen. H&M hat bislang mehr als 30 von insgesamt 172 Filialen in Russland dauerhaft geschlossen./lew/tav/men
Quelle: dpa-AFX