HAMBURG (dpa-AFX) - Wegen der stark gestiegenen Energiepreise reduzieren erste Industriebetriebe mit einem hohem Stromverbrauch ihre Produktion. Europas größter Stahlkonzern ArcelorMittal
Arcelormittal produziert in seinem Hamburger Werk pro Jahr rund 700 000 Tonnen Walzdraht. Dabei verbraucht es so viel Strom und Gas wie kein anderes Unternehmen in der Hansestadt. "Wir nutzen im Schnitt eine Terawattstunde Strom im Jahr - so viel wie die Stadt Kiel - und zwei Terawattstunden Gas", sagte der Leiter des Stahlwerks, Uwe Braun, der Wochenzeitung "Die Zeit". Da bei solchen Konditionen aktuell nicht wettbewerbsfähig gearbeitet werden könne, habe der Konzern die Produktion bereits deutlich heruntergefahren.
Der Aluminiumhersteller Trimet hat die Produktion an seinen Hüttenstandorten Essen, Voerde (NRW) und Hamburg bereits im Oktober 2021 gedrosselt, wie ein Unternehmenssprecher sagte. "Das derzeitige Strompreisniveau sorgt dafür, dass die Kosten für die Herstellung von Aluminium in einem Maße gestiegen sind, dass sich keine kostendeckende, geschweige denn Gewinn bringende Produktion bewerkstelligen lässt", hieß es in einer Mitteilung.
Die Hamburger metallerzeugenden Betriebe verbrauchten im Jahr 2020 nach Angaben des Statistikamtes Nord 12 573 Terajoule (rund 3,5 Terawattstunden) an Strom. Das waren fast 30 Prozent des Gesamtverbrauchs der Stadt von 42 169 Terajoule (11,7 Terawattstunden).
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Quelle: dpa-AFX