HAMBURG (dpa-AFX) - Auf die von Containerstaus getroffenen Seehäfen kommen aus Sicht des Hamburger Hafenlogistikers HHLA
Angesichts der seit langem gestörten globalen Transportketten trifft der Arbeitskampf die Hafenlogistiker zur Unzeit. "Das ist verantwortungslos, was die da machen", sagte der HHLA-Sprecher. Die HHLA betreibt im größten deutschen Seehafen drei Containerterminals und damit die mit Abstand wichtigste Drehscheibe für Im- und Export von Waren nach und von Deutschland.
Derzeit stauen sich vor allen Seehäfen an der Nordseeküste zunehmend Containerschiffe, die auf Abfertigung warten. Nach Berechnungen des Kiel Instituts für Wirtschaftsforschung (IfW) hängen allein dort rund zwei Prozent der weltweiten Containerladung fest. "Für die Nordsee ist das sehr viel", sagte der IfW-Ökonom Vincent Stamer.
Verdi verhandelt derzeit mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) über die Bezahlung der 12 000 Beschäftigten in 58 tarifgebundenen Betrieben in Hamburg, Niedersachsen und Bremen. Der nächste Termin ist für den kommenden Freitag (10. Juni) geplant. Die Friedenspflicht ist zum 1. Juni ausgelaufen.
Verdi verlangt angesichts der aktuell enormen Teuerungsraten von fast acht Prozent einen nicht näher bezifferten "tatsächlichen Inflationsausgleich" sowie eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro. Zusätzlich will die Gewerkschaft eine Anhebung der sogenannten A-Pauschale für Beschäftigte in Containerbetrieben von derzeit 3338 Euro um 1200 Euro.
Dies begründet die Gewerkschaft mit der enormen Überstundenbelastung in den Containerbetrieben angesichts der hartnäckigen Störungen im Containerschiffsverkehr. Die Arbeitgeberseite bietet bislang zwei Erhöhungsschritte in diesem und im nächsten Jahr von 3,2 und 2,8 Prozent, Einmalzahlungen von insgesamt 600 Euro sowie eine Erhöhung der A-Zulage um 200 Euro./kf/DP/men
Quelle: dpa-AFX