DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Industriekonzern Thyssenkrupp
Merz habe mithilfe der beauftragten Investmentbank Goldman Sachs das Interesse des Finanzinvestors CVC Capital Partners geweckt, der allerdings nur einen Euro für die Stahlsparte bieten wolle, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf mehrere mit der Transaktion vertraute Personen. Allerdings würde CVC Investitionszusagen machen und müsste milliardenschwere Pensionsverbindlichkeiten übernehmen.
Zudem hoffe Thyssenkrupp auf ein Angebot der brasilianischen CSN. Das indische Stahlunternehmen Jindal und weitere Interessenten aus Asien und Arabien wollten nach ersten Prüfungen nicht bieten. Das Projekt stehe allerdings noch am Anfang, eine Buchprüfung finde noch nicht statt. Thyssenkrupp, CVC, CSN und Jindal lehnten dem Bericht zufolge eine Stellungnahme ab.
Thyssenkrupp hatte in der Vergangenheit schon mehrfach versucht, sich von dem schwankungsanfälligen Stahlgeschäft zu trennen, war damit jedoch immer wieder gescheitert. Auch diesmal gestaltet sich der Prozess um die Abspaltung zäh, Merz hatte ihn Ende 2021 aufs Gleis gehoben. Die interne Kritik wird dabei lauter.
Der Konzern habe die Stahlsparte wegen seiner andauernden Einstufung als Verkaufsobjekt bei Investitionen kurzgehalten, berichten Mitarbeiter dem Bericht zufolge. Inzwischen könnten einige Stahlqualitäten nicht mehr hergestellt werden, da Walzanlagen und andere Gewerke "ausgelutscht" seien./nas/stw/mis
Quelle: dpa-AFX