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Handelskonflikt mit China: Taiwan will in Litauen investieren

Handelskonflikt mit China: Taiwan will in Litauen investieren
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05.01.2022 ‧ dpa-Afx

VILNIUS (dpa-AFX) - Im Handelskonflikt mit China kann Litauen auf Unterstützung aus Taiwan setzen. "Taiwan wird einen 200 Millionen Dollar schweren Investmentfonds einrichten, um in litauische Industrien zu investieren, die für die Entwicklung Litauens und Taiwans strategisch wichtig sind", kündigte Eric Huang, der Leiter der taiwanesischen Vertretung in dem baltischen EU-Land, am Mittwoch in Vilnius an. "Wir hoffen, dass noch in diesem Jahr die ersten Investitionen getätigt werden", sagte er einem Bericht des litauischen Rundfunks zufolge.

Zwischen Litauen und China war es in den vergangenen Monaten zu Spannungen gekommen. Peking hatte seine diplomatischen Beziehungen zu dem baltischen Staat herabgestuft, nachdem Taiwan in Vilnius eine Repräsentanz unter eigenem Namen eröffnet hatte. China sieht das demokratische Taiwan, das sich 1949 vom Festland abspaltete, als abtrünnige Provinz und nicht als unabhängigen Staat an und versucht, es international zu isolieren.

Nach litauischen Angaben lässt China in dem Streit zudem seine wirtschaftlichen Muskeln spielen. Wirtschaftsverbände beklagten, dass die Einfuhr von Waren aus Litauen blockiert werde und das baltische Land nicht mehr im chinesischen Zollsystem gelistet sei. Taiwan habe deshalb nach Angaben von Huang bereits Ladungen mit Waren übernommen, die nicht nach China zugelassen worden waren. Medienberichten zufolge soll es in Taiwan zudem schon Solidaritätsaktionen für litauische Produkte gegeben haben.

In dem Streit war zuletzt auch die deutsche Wirtschaft in Litauen zwischen die Fronten geraten. Deutschland ist der viertgrößte Investor in dem größten der drei baltischen Staaten. Dort sind etwa die Autozulieferer Continental und Hella aktiv.

Die Spannungen mit China sorgten in Litauen auch für politische Verwerfungen. Staatspräsident Gitanas Nauseda bezeichnete die Entscheidung der Regierung, die taiwanesische Repräsentanz unter eigenem Namen eröffnen zu lassen, als "Fehler". Außenminister Gabrielius Landsbergis wies die Kritik am Mittwoch zurück. Alle Schritte vor der Eröffnung seien aktiv mit dem Staatsoberhaupt abgestimmt worden, sagte er./awe/DP/jha

Quelle: dpa-AFX

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