HAMBURG (dpa-AFX) - Für eine klimafreundliche Energie- und Verkehrswende muss der Bund aus Sicht der Hafenwirtschaft deutlich mehr Geld für den Ausbau von Häfen und Infrastruktur bereitstellen. "Die Hafenbetriebe unternehmen bereits große Anstrengungen und investieren unter anderem in die Umrüstung des eigenen Geräte- und Fuhrparks", teilte die Präsidentin des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Angela Titzrath, am Freitag mit. Auch der Bund müsse "massiv unterstützen und finanzielle Mittel bereitstellen". Titzrath äußerte sich vor einem Branchentreffen zur Nationalen Hafenstrategie auf Einladung des Bundesverkehrsministeriums am Montag in Berlin.
Titzrath sprach nicht nur von einem besorgniserregenden Zustand der deutschen Verkehrsinfrastruktur. "Für den Ausbau der Windenergie sind außerdem binnen weniger Jahre schwerlastfähige Hafenareale und Umschlaggeräte für den rapiden Ausbau von Windkraftanlagen vor der Küste und im Binnenland zu beschaffen", sagte die Managerin, die im Hauptberuf den Hamburger Hafen- und Logistikkonzerns HHLA
Der ZDS organisiert 156 am Seegüterumschlag in den Häfen beteiligte Betriebe in den fünf deutschen Küstenländern. Titzrath sagte, der Verband erwarte die Aufstockung der Seehäfenfinanzierung des Bundes. "Und wir erwarten Finanzierungsinstrumente, die den vom Bund gestellten Anforderungen an die Seehäfen und die Hafenunternehmen gerecht werden."
Die Regierungsparteien SPD, Grünen und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag eine Nationalen Hafenstrategie angekündigt. "Der Bund steht zur gemeinsamen Verantwortung für die notwendigen Hafeninfrastrukturen", heißt dort. Die Hafenstratetegie wird unter Leitung des Verkehrsministeriums mit Ländern, Verbänden und Gewerkschaften erarbeitet. Sie soll nach früheren Angaben des Ministeriums 2024 vom Kabinett beschlossen werden./kf/DP/stw
Quelle: dpa-AFX