BERLIN (dpa-AFX) - Das deutsche Mietrecht muss nach Ansicht von zwei der wichtigsten Vermieter in Deutschland reformiert werden. Die derzeitigen gesetzlichen Regelungen hätten negative Folgen für den Mietmarkt und Neubau, beklagten der Chef des Dax
Es stelle sich die Frage, "wer Schutz und günstige Mieten braucht und wer im Vergleich zu seiner Leistungsfähigkeit zu wenig zahlt", sagte Buch. "Der Mietmarkt muss reguliert werden, niemand will Londoner Verhältnisse." So wie jetzt könne es aber nicht weitergehen - gerade auch angesichts der Krise im Wohnungsbau. Geschützt werden müsse nur ein Teil des Marktes: "Bei günstigen Wohnungen ist es notwendig, dass sie günstig bleiben", sagte Buch. "Solche Wohnungen, die sich die Handwerker, die Straßenbahnfahrer oder die Feuerwehrleute leisten können. Teure Wohnungen brauchen keinen Schutz."
Saga-Chef Krebs plädierte dafür, die Regeln für öffentlich geförderte Wohnungen zu ändern: "Wir sollten nach fünf Jahren von den Mietern eine freiwillige Auskunft über ihr Einkommen und die Zahl der Bewohner verlangen." So lasse sich verhindern, dass geförderte und damit günstige Wohnungen dauerhaft belegt werden, auch wenn die Voraussetzungen längst nicht mehr bestehen. Sei das der Fall, "sollte die Miete angepasst werden".
Inzwischen zeige die Vielzahl der staatlichen Eingriffe negative Folgen am Markt, sagte Buch. In Berlin beispielsweise habe die Mietpreisbremse "zu einem legalen und einem illegalen Schwarzmarkt geführt": Die Zahl der untervermieteten oder möblierten Wohnungen sei rasant gestiegen, die Vermieter hätten gerade in guten Lagen oft keinen Zugriff mehr auf die eigenen, günstigen Wohnungen. "Das muss man leider zur Kenntnis nehmen, und das ärgert mich", sagte Krebs.
Vonovia ist mit fast 550 000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich der größte private Vermieter in Europa. Allein hierzulande verfügt der Dax-Konzern über knapp 490 000 Wohnungen. Die Saga hatte zuletzt knapp 140 000 Wohnungen in Hamburg./als/DP/he
Quelle: dpa-AFX